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Fragiles Gesundheitssystem kostet Millionen Menschenleben

Autor: Marlies Michaelis

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Ein WHO-Report nahm die Gesundheit in Afrika unter die Lupe. Neben vielen deprimierenden Fakten gab es auch Positives zu vermelden – doch ohne ein massives Engagement der Regierungen sieht die Weltgesundheitsorganisation für den dunklen Kontinent eine schwarze Zukunft heraufziehen.

Die Botschaft ist deutlich: Nur wenn afrikanische Staaten in ihr Gesundheitssystem investieren, werden sie wirtschaftlich vorankommen. Das stellt The African Regional Health Report fest und liefert Fakten: Allein drei Millionen Menschen jährlich sterben auf dem schwarzen Kontinent an Aids, Tuberkolose und Malaria. Und sieben von zehn Todesfällen treten im Zusammenhang mit Geburten und Infektionen auf.

Die Ursachen für die hohe Zahl an Toten - 90 Prozent aller Malariakranken weltweit und immerhin 60 Prozent der Aids-Fälle, dazu zahlreiche andere Krankheiten - sind vielschichtig: So gibt es laut dem WHO-Report in vielen der 46 Staaten – Algerien sowie die Länder südlich der Sahara - schlechte Hygienestandards, zudem haben die Menschen in vielen Regionen keinen Zugang zu sauberem Wasser oder zu medizinischer Versorgung.

Auch die Kindersterblichkeit ist in den letzten 20 Jahren fast gleich geblieben, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen militärischen Konflikte, denn unter den Vertriebenen waren oftmals schlecht versorgte Mütter mit Kindern.

Ein paar kleine Erfolge gibt es aber doch: So steht die Kinderlähmung dort kurz vor der Ausrottung und in 33 von 42 Malaria-gefährdeten Staaten wird die derzeit beste Malaria-Therapie durchgeführt.

Und wie die Gesundheit von Kindern verbessert werden kann, zeigte ein Projekt in Tansania: Dort behandeln die Ärzte in ausgewählten Krankenhäusern die Kinder direkt anhand der Symptome, die sie zeigen. Denn in den ländlichen Gegenden stehen keine gut ausgestatteten Labore zur Verfügung. Mit dieser Methode, direkt nach den Symptomen zu gehen, konnten die Ärzte die Kindersterblichkeit in der Region wesentlich senken.

Gerade in den ärmsten Teilen Afrikas, so der Report, sei wahrscheinlich mit relativ geringen Kosten für Vorsorgemaßnahmen zehn gesunde Jahre mehr für jeden Bürger möglich. Denn die gezielten Maßnahmen in dem Projekt aus Tansania wie auch in anderen Projekten hätten gezeigt, dass die Probleme lösbar seien.

Es sei vor allen Dingen dieses fragile afrikanische Gesundheitssystem, welches das größte Hindernis darstelle, sagte Luis Gomes Sambo, WHO-Generaldirektor für Afrika.

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