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Online-Fortbildung über Priscus mithilfe der AOK

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

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Zwei Online-Fortbildungen, die inklusive Beantwortung der Multiple-Choice-Fragen rund 45 Minuten dauern und jeweils drei Fortbildungspunkte bringen. Dieses Angebot machen AOK und Landes­ärztekammer in Rheinland-Pfalz niedergelassenen Ärzten. Thema ist die Arzneitherapie im Alter.

Das Thema demografische Entwicklung und Versorgung der älteren Bevölkerung liegt der Landesärztekammer am Herzen. So hat sie z.B. in ihrer Weiterbildungsordnung eine „Fachkunde Geriatrie“ eingeführt, die berufsbegleitend erworben werden kann. Das Interesse der Ärzte daran sei groß, die Kurse bis ins nächste Jahr ausgebucht, berichtete Ärztekammer-Präsident Professor Dr. Frieder Hessenauer in Mainz.

Zwei Drittel der Arzneimittel für die Generation 60+

Eine Ergänzung zu diesem Angebot sind zwei Online-Kurse, die die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland finanziert. Erstellt wurden die CME-Module von dem Koblenzer Unternehmen Medi Didac, zertifiziert wurden sie von der Bayerischen Landesärztekammer. Modul 1 widmet sich der Priscus-Liste und ihren Ursachen, Modul 2 den Konsequenzen altersbedingter Funktionsänderungen.


Für die AOK hat die Arzneitherapie im Alter auch einen Sicherheits- und einen wirtschaftlichen Aspekt. Schließlich werden zwei Drittel der Arzneimittel an Menschen über 60 Jahre ausgegeben, so AOK-Chef Walter Bockemühl.

Kassen legen großen Wert auf Beachtung der Priscus-Liste

Zur Priscus-Liste hat das AOK-System schon einige Anläufe unternommen, um die 83 Wirkstoffe, die nach Experteneinschätzung bei älteren Menschen mit Polypharmazie potenziell ungeeignet sind, den verordnenden Ärzten bekannt zu machen. Das reicht von der Liste als Tischunterlage bis zum extra honorierten Arzneimittelcheck, wie ihn die AOK Rheinland/Hamburg mit der KV Nordrhein vereinbart hat.


In einem AOK-Vergleich der Bundesländer für 2011 nehmen Rheinland-Pfalz und das Saarland die Spitzenposition beim Anteil der Priscus-Patienten an den Versicherten ab 65 Jahren ein. Dort erhalten über 27 % dieser Versicherten „ungeeignete Arzneien“, in Brandenburg, Thüringen oder Sachsen sind es unter 21 %.


Zwar schreiben Kasse und Kammer speziell die Ärzte in Rheinland-Pfalz an, um sie auf das neue Fortbildungsangebot hinzuweisen. Allerdings können auch Ärzte aus anderen Bundesländern die Module absolvieren und die erworbenen CME-Punkte bei ihrer Kammer registrieren lassen.


 „Ärzte-Fortbildungstool“ auf www.aok-arztberatung.de


Quelle: Pressekonferenz AOK Rheinland-Pfalz/
 Saarland und Landesärztekammer RLP, Mainz, 2013

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