Krebsforschung Renommierte Auszeichnung für hervorragende Forschungsleistungen vergeben

Gesundheitspolitik Autor: Cornelia Kolbeck

Der Deutsche Krebspreis ehrt herausragende Leistungen in Forschung und Versorgung auf dem Gebiet der Onkologie. Der Deutsche Krebspreis ehrt herausragende Leistungen in Forschung und Versorgung auf dem Gebiet der Onkologie. © adragan – stock.adobe.com

Der Deutsche Krebspreis ist eine der höchsten Auszeichnungen in der Onkologie in Deutschland. Geehrt werden besondere Leistungen in den Bereichen Translationale Forschung, Klinische Forschung, Experimentelle Forschung und Versorgungsforschung.

Der Deutsche Krebspreis wird seit 1986 jährlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung verliehen. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert.

Jetzt wurden die Preisträger:innen des Jahres 2025 gekürt. Es sind: 

  • Professorin Monika Klinkhammer-Schalke, Direktorin Tumorzentrum Regensburg, Zentrum für Qualitätssicherung und Versorgungsforschung der Universität Regensburg
  • Professorin Melanie Börries, Direktorin Institut für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin im Department für Daten-geleitete Medizin am Universitätsklinikum Freiburg
  • Professor Walter Paul Weber, Ärztlicher Departementsleiter Brust, Bauch und Becken sowie Chefarzt Brustchirurgie und stellvertretender Leiter des Brustzentrums am Universitätsspital Basel
  • Professor Matthias Fischer, Leiter Experimentelle Kinderonkologie in der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln. 

Prof. Dr. Klinkhammer-Schalke erhält den Karlspreis für ihre Verdienste in der onkologischen Qualitätssicherung und Versorgungsforschung sowie für die Mitwirkung am Deutschen Krebsplan. Gewürdigt wird auch ihre Arbeit als Vorsitzende des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) sowie der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT). Eine der zentralen Leistungen von Prof. Klinkhammer-Schalkes ist die Entwicklung und Einführung des bundesweit einheitlichen Onkologischen Basisdatensatzes. Dieser Datensatz ermöglichte eine vergleichbare, strukturierte Erfassung von Patientendaten über alle Bundesländer hinweg sowie die Initiierung der Bundesweiten Onkologischen Qualitätskonferenz. 

Ausgezeichnete Krebsmedizin 

Professorin Dr. Dr. Börries erhält den Preis für ihre bedeutenden Beiträge zur molekularen Onkologie und personalisierten Medizin. Speziell überzeugte ihre aktuelle Forschung zur Inhibition der Rho-Kinasen ROCK1/2. Diese habe neue Ansätze zur Behandlung der Kortikosteroid-refraktären Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) aufgezeigt, so die Preisstifter. Diese schwere immunologische Reaktion könne nach einer allogenen Knochenmark- oder Stammzelltransplantation bei Blutkrebserkrankungen auftreten. Ehrung gab es auch für ein weiteres Forschungsgebiet: die Analyse der Tumormikroumgebung beim Pankreaskarzinom.

Professor Dr. Weber überzeugte die Juroren als Gründer des Oncoplastic Breast Consortium (OPBC), einer globalen Forschungsgruppe zur kontinuierlichen Verbesserung der onkologischen Brustchirurgie. Die Gruppenmitglieder aus 97 Ländern führen in Zusammenarbeit mit Patientenvertretungen multizentrische Studien durch. Es werden Forschungsprioritäten definiert und neue klinische Richtlinien erarbeitet. Die Gründung des Basel Breast Consortium durch Prof. Weber überzeugte ebenfalls. Dieses Consortium baue interdisziplinäre Brücken zwischen klinischer und translationaler Forschung, um innovative Therapieansätze weiterzuentwickeln.

Professor Matthias Fischer wurde der Karlspreis für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zur Erforschung des Neuroblastoms verliehen. Als führender Physician Scientist habe er entscheidende Erkenntnisse zur molekularen Klassifikation dieses hochkomplexen Tumors, der zumeist im frühen Kindesalter auftrete, geliefert und damit neue Wege für Diagnose und Therapie für betroffene Kinder eröffnet. Auch sein Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die klinische Praxis trug zur Ehrung bei: „Durch eine verbesserte Risiko-Stratifizierung des Neuroblastoms und den genomisch getriggerten Einsatz von ALK-Inhibitoren als personalisierte Therapieoption hat seine Arbeit direkten Einfluss auf die Versorgung junger Krebspatient*innen und prägt die moderne, personalisierte Medizin in diesem Bereich nachhaltig.“ 

Quelle:
Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebsstiftung, Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V.