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Schiffsarztbörse für reiselustige Ärzte

Gesundheitspolitik Autor: Anke Thomas

Dr. Christian Ottomann Dr. Christian Ottomann
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Meere überqueren und ferne Länder besuchen –

diesen Traum können sich Ärzte leicht erfüllen. Hausärzte und Internisten eignen sich nämlich besonders zum Schiffsarzt, um Passagiere und Crew im Bedarfsfall medizinisch zu versorgen.

 

Damit Ärzte und Reedereien bzw. Schiffseigner leichter zusammenfinden, hat der Chrirurg Dr. Christian Ottomann die „Schiffsarztbörse“ aus der Taufe gehoben. Innerhalb weniger Wochen haben sich rund 100 Ärzte registriert.


Was zunächst in kleinem Rahmen begann, hat der Kollege nun auf professionelle Füße gestellt: Im März ging er mit dem Portal „Schiffsarztbörse“ (SAB) online (Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.schiffsarztboerse.de).


Selbst als Schiffsarzt auf Expeditionen am Süd- und Nordpol tätig, fand es Dr. Ottomann mühsam, geeignete Schiffe zum passenden Zeitpunkt zu finden. Deshalb kam er zusammen mit befreundeten Kollegen auf die Idee, diesen Service im Internet anzubieten.

Online registrieren und Reisewünsche eingeben

Wer Interesse hat, in einem bestimmten Zeitraum Meeresluft zu schnuppern und auf einem Schiff als Arzt anzuheuern, kann sich auf SAB kostenlos registrieren und anschließend die individuellen Reisewünsche eingeben (z.B.: Wohin soll die Reise gehen? In welchem Zeitraum? Auf welchem Schiff?).


Findet sich ein passender Schiffseigner oder eine entsprechende Reederei, erhält der Arzt eine Benachrichtigung von SAB. Kommt es zu einem Vertrag zwischen Arzt und Schiffseigner, verlangt SAB eine Provision (um die hundert Euro) und kümmert sich im Bedarfsfall auch um eine spezielle Heilwesen-Haftpflichtversicherung für die See.

Honorar muss ausgehandelt werden

Mindestens 150 Ärzte sollten sich auf der Plattform registriert haben, damit potenzielle Auftraggeber ein breites Spektrum an Schiffsärzten nutzen können, sagt Dr. Ottomann. SAB sei nach wenigen Wochen schon auf dem besten Wege, dieses Ziel zu erreichen.


Das Honorar für die jeweilige Reise muss der Arzt selbst aushandeln – und das kann erheblich schwanken. Die SAB ist hier höchstens beratend tätig. Bei Schiffen unter deutscher Flagge gilt die GOÄ, ansonsten ist das Entgelt abhängig von der Anzahl der Passagiere, der Art des Schiffes und dem Angebot des jeweiligen Reeders.

Mehr Arbeit und Geld – oder lieber Erholung?

Wer auf einem großen Kreuzschiff mit mehreren Hundert Passagieren als Arzt mitreisen möchte, kann ganz gut verdienen. Urlaubsgefühle werden jedoch weniger aufkommen, so die Erfahrung von Dr. Ottomann. Denn in der Regel wird der Arzt bei solch großen Schiffen den ganzen Tag Sprechstunde abhalten müssen.


Bei kleineren Segelschiffen hingegen ist die Chance größer, dass der Arzt sich auch erholen und die Reise genießen kann. Das Honorar umfasst dann z.B. Kost und freie Logis plus eventuell die Mitnahme einer Begleitperson.

Notfallversorgung muss gesichert sein

Ob die Reise aus medizinischer Sicht aufregend wird, ist natürlich auch davon abhängig, ob und an was Reisende oder Crew erkranken. Bei seinem ersten Einsatz als Schiffsarzt, erinnert sich Dr. Ottomann, war er auf einem Expeditionsschiff unter­wegs. Beim Anblick der Liste, auf der die Vorerkrankungen der Expeditionsteilnehmer vermerkt waren, bekam der damals noch unerfahre­ne Kollege zunächst einen kleinen Schreck:


Von den 75 Mitreisenden waren zwei Menschen mit Bypass, ein Nierentransplantierter und drei Asthmatiker an Bord. – Glücklicher­weise musste Dr. Ottomann nur eine Platzwunde versorgen und sich um andere Kleinigkeiten kümmern.


Das Spektrum der zu behandelnden Erkrankungen ist ähnlich breit wie in einer Hausarztpraxis, weshalb sich Hausärzte, Internisten und Kardiologen besonders gut als Schiffsärzte eignen. Häufig zu behandelnde Erkrankungen auf See sind Seekrankheit, Herz-Kreislauf-, Atemwegserkrankungen sowie die Versorgung kleinerer Verletzungen. Natürlich muss auch die Notfallversorgung abgesichert sein. Sprachkenntnisse sind selbstverständlich von Vorteil.

Zusatzqualifikationen für die Schiffsfahrt gesucht

Manche Reedereien suchen Ärzte mit Zusatzqualifikationen für die Schiffsfahrt. Welche das sind und wie sie erworben werden können –
diese und weitere Informationen finden sich ebenfalls auf der Schiffsarztbörse.


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