Alectinib-Erprobung bei ALK+ soliden Tumoren und ZNS-Malignomen

ASCO 2025 Dr. Moyo Grebbin

In der iMATRIX-Studie zeigt die ALK-Fusionsbehandlung bei jungen Patienten hohe Wirksamkeit und akzeptable Sicherheit.
In der iMATRIX-Studie zeigt die ALK-Fusionsbehandlung bei jungen Patienten hohe Wirksamkeit und akzeptable Sicherheit. © Studio Romantic – stock.adobe.com

Zur Behandlung von Kindern hat der ALK-Inhibitor Alectinib bislang einzig in Japan eine Zulassung im Bereich der Lymphome. Bei einem entitätenübergreifenden Einsatz sprachen jetzt die meisten jungen Erkrankten an – von denen mit Hirntumor alle.

In der laufenden Phase-1/2-Studie iMATRIX erprobt ein Studienteam die Anwendung von Alectinib bei Kindern und Jugendlichen, schilderte Prof. Dr. Francois Doz vom Institut Curie in Paris. Für Erwachsene mit ALK+ NSCLC ist das Medikament bereits zugelassen und bei Kindern mit anaplastischem großzelligem Lymphom (ALCL) wurden in der Vergangenheit Antworten von längerer Dauer erreicht. 

Im Rahmen von iMATRIX kommt Alectinib nun bei einer entitätenübergeifenden Palette an pädiatrischen soliden Malignomen bzw. ZNS-Tumoren zum Einsatz. Zu den Einschlusskriterien zählt das Vorliegen einer ALK-Fusion, deren Häufigkeit mit der Krebsart variiert. Während sie beim ALCL rund 70 % beträgt, liegt sie für pädiatrische hochmaligne Gliome bei 25 % und für inflammatorische myofibroblastische Tumoren (IMT) bei mehr als der Hälfte. 

Teilnehmen konnten Minderjährige, bei denen andere Therapien versagten bzw. für die keine aussichtsreichen Alternativen zur Verfügung stehen. Das mediane Alter lag bei acht Jahren – wobei die eingeschlossenen ZNS-Malignome vorrangig jüngere Kinder betrafen und die soliden Tumoren, vor allem IMT, die älteren bzw. Jugendlichen. Der Experte stellte jetzt die im ersten Teilabschnitt erhobenen Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit vor.

Hohe Ansprechrate bestätigt

Die Ansprechrate (Best Overall Response) betrug unter 16 Effizienz-auswertbaren Teilnehmenden 87,5 % und beinhaltete 14 partielle Remissionen, berichtete der Referent. Ein Teilansprechen erreichten 5/5 auswertbaren Erkrankten mit ZNS-Malignomen und 9/11 der auswertbaren jungen Patient:innen mit soliden Tumoren. 

Das Sicherheitsprofil schien unter 21 Behandelten insgesamt konsistent zu dem im Erwachsenenalter, so Prof. Doz. Neue Sicherheitssignale traten nicht auf. Im Verlauf des ersten Studienteils kam es zu einer dosislimitierenden Toxizität (ALT-Anstieg). Fünf Patient:innen mussten den Inhibitor absetzen; zwei davon wegen eines Krankheitsprogresses, zwei aufgrund einer Operation und in einem Fall aufgrund von Nebenwirkungen.

„In dieser schwierig zu behandelnden Population sind die Ergebnisse zur Wirksamkeit vielversprechend“, bewertete der Kollege. „Die Mehrzahl der Patient:innen erreichte ein Ansprechen, was für ein vorteilhaftes Nutzen-Risiko-Profil spricht.“ 

Quelle:
Doz F et al. 2025 ASCO Annual Meeting; Abstract 10004

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In der iMATRIX-Studie zeigt die ALK-Fusionsbehandlung bei jungen Patienten hohe Wirksamkeit und akzeptable Sicherheit.
In der iMATRIX-Studie zeigt die ALK-Fusionsbehandlung bei jungen Patienten hohe Wirksamkeit und akzeptable Sicherheit. © Studio Romantic – stock.adobe.com