Bei COPD zum Trockenpulverinhalator greifen

Dr. Anna Millenaar

In internationalen Leitlinien wird für COPD-Kranke eine Dreifach-Inhalationstherapie empfohlen. In internationalen Leitlinien wird für COPD-Kranke eine Dreifach-Inhalationstherapie empfohlen. © Andrey Popov - stock.adobe.com

In internationalen Leitlinien wird für COPD-Kranke eine Dreifach-Inhalationstherapie aus einem Kortikosteroid, einem lang wirksamen Muskarin-Antagonisten und einem lang wirksamen β-Agonisten empfohlen.

Ziel einer nordamerikanischen Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von zwei dieser Inhalationstherapien im klinischen Alltag zu vergleichen. Untersucht wurden Budesonid-Glycopyrronium-Formoterol als Dosieraerosol zur zweimal täglichen Inhalation und Fluticason-Umeclidinium-Vilanterol im Trockenpulverinhalator zur einmal täglichen Anwendung.

Vergleichsstudie mit über 40.000 Teilnehmenden

Es handelte sich um eine Kohortenstudie, basierend auf US-amerikanischen Versicherungsdaten. Eingeschlossen wurden COPD-Kranke ab 40 Jahren, die zwischen 2021 und 2023 eine der beiden Therapien neu begannen. Die Teilnehmenden verglich man mithilfe eines Propensity-Score-Matchings (1:1), um Störfaktoren auszugleichen. Insgesamt umfasste die Auswertung Daten von 20.388 Paaren.

Patientinnen und Patienten, die Budesonid-Glycopyrronium-Formoterol erhielten, hatten ein um 9 % höheres Risiko für eine erste moderate oder schwere COPD-Exazerbation als Personen, die Fluticason-Umeclidinium-Vilanterol nutzten. Das Risiko einer ersten Krankenhauseinweisung wegen einer Pneumonie war in beiden Gruppen gleich.  

Das Autorenteam räumt ein, dass die Interpretation der Ergebnisse u. a. durch fehlende Daten zu Inhalationstechnik, Nutzungsmustern und Eosinophilenkonzentration erschwert wird. Insgesamt gab es im klinischen Outcome keine wesentlichen Unterschiede. Bezieht man aber Umweltaspekte ein, sollte aufgrund der höheren Belastung des Klimas durch Dosieraerosole der Einsatz von Trockenpulverinhalatoren gefördert werden.

Quelle: Feldman WB et al. BMJ 2024; 387: e0804009; doi: 10.1136/bmj-2024-080409

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