Doppelschlag: Monoklonaler CGRP-Antikörper hilft bei Migräne und Depression
Häufig treten Migräne und depressive Störungen gemeinsam auf.
© fizkes – stock.adobe.com
Die Autorinnen und Autoren, darunter auch Mitarbeitende des Herstellers von Fremanezumab, werteten Studiendaten von 55 Zentren in zwölf Ländern aus. Nach einer vierwöchigen Screeningphase schloss sich eine zwölfwöchige Doppelblindphase an, gefolgt von einer zwölfwöchigen Open-Label-Phase.
Zu Studienbeginn mindestens moderate Depression
Eingeschlossen waren 353 Patientinnen und Patienten (Durchschnittsalter 42,9 Jahre) mit episodischer (4–14 Tage pro Monat) oder chronischer (≥ 15 Tage) Migräne. Bei allen wurde mindestens zwölf Monate vor dem Screening eine Depression nach DSM-5-Kriterien diagnostiziert; zu Studienbeginn bestanden weiterhin moderate bis schwere Symptome. 88 % der Teilnehmenden waren weiblich, das. Maximal ein Drittel durfte neben der Studienmedikation eine bereits zuvor etablierte Migräneprophylaxe oder ein stabil wirkendes Antidepressivum in unveränderter Dosierung weiter einnehmen.
Die Patientinnen und Patienten erhielten monatlich entweder eine Dosis von 225 mg Fremanezumab (n = 175) oder ein Placebo (n = 178). Primärer Endpunkt war die durchschnittliche Veränderung der Migränetage pro Monat während der zwölfwöchigen Doppelblindphase.
In der Fremanezumab-Gruppe verringerte sich die Zahl der Migränetage signifikant stärker als unter Placebo (-5,1 vs. -2,9). Gleichzeitig besserte sich die depressive Symptomatik in der Verumgruppe deutlicher (-6,0 vs. -4,6 Punkte auf der Hamilton-17-Skala).
In der Open-Label-Phase hielten die Effekte an: Nach 24 Wochen lag die durchschnittliche Reduktion der Migränetage bei knapp sieben pro Monat, die depressiven Symptome besserten sich um rund 8 Punkte – unabhängig davon, zu welcher Gruppe die Teilnehmenden in der ersten Phase der Studie gehört hatten. Die unerwünschten Nebenwirkungen entsprachen denen aus anderen Fremanezumab-Studien und waren in der Regel leicht bis moderat.
In der Studie wurden keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt. Eine einzige Pharmakotherapie könnte somit zukünftig effektiv gegen zwei unterschiedliche Erkrankungen eingesetzt werden.
Quelle: Lipton RB et al. JAMA Neurol 2025; 82: 560-569; doi: 10.1001/jamaneurol.2025.0806
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).