
Eigentherapie mit Kortison: Wann erlaubt?
Wenn es juckt und brennt, greifen viele Patienten zu OTC-Externa mit niedrig dosiertem Hydrokortison. Im Prinzip ist das auch nicht verkehrt. Aber man kann mit dem potenten Wirkstoff einiges falsch machen, selbst wenn der „Waschzettel“ aufmerksam gelesen wurde. Dort heißt es z.B. in der Regel, bei bestimmten Virusinfektionen oder etwa auch bei Mykosen sollte das betreffende Mittel nicht angewandt werden. Doch kann ein Patient wirklich sicher erkennen, ob er beispielsweise eine Pilzinfektion hat?
Eher nicht, meinte Professor Dr. Peter Altmeyer, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Universität Bochum, gegenüber Medical Tribune. Eine Pilzerkrankung zum Beispiel schaue für Laien vielfach wie ein Ekzem aus. Eine Selbstmedikation mit
Hydrokortison verschleiert in solchen Fällen das Krankheitsbild. „Die Entzündung wird besser, doch die Pilzerkrankung schmurgelt darunter munter weiter.“
Ohne Arzt höchstens eine Woche lang
Bevor der Patient bei entsprechenden Hauterkrankungen ein Immunsuppressivum wie Hydrokortison aufträgt, seien daher in jedem Fall eine exakte ärztliche Diagnose und natürlich auch die Indikation für diese Substanz zu stellen, fordert der Dermatologe.
Bei Insektenstichen, Ameisenbissen oder einem Sonnenbrand jedoch hat Prof. Altmeyer im Allgemeinen nichts gegen eine Eigentherapie ohne Arztkonsultation einzuwenden. Allerdings sollten die Patienten in solchen Fällen informiert sein, dass sie die Anwendung des topischen Hydrokortisons nach spätestens einer Woche beenden müssen.
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