Einfache Mittel gegen die schmerzhafte Rhizarthrose

Dr. med. Andrea Wülker, Foto: fotolia, underdogstudios

Patienten mit Arthrose des Daumensattelgelenks stoßen oftmals bei einfachen Alltagsaktivitäten an ihre Grenzen. Vielen kann mit konservativen Maßnahmen geholfen werden.

Die Arthrose des Daumensattelgelenks, Rhizarthrose, ist vor allem bei postmenopausalen Frauen weit verbreitet. Meist berichten die betroffenen Frauen über Schmerzen im Bereich der Daumenbasis. Diese Beschwerden haben sich meist über einen langen Zeitraum entwickelt – allmählich sind sie währenddessen immer stärker geworden. Vor allem kombinierte Greif- und Drehbewegungen wie etwa das Aufschließen einer Tür fallen schwer, berichten David Robin Dickson vom Leeds General Infirmary, Leeds und Kollegen.


Viele Rhizarthrose-Patienten halten ihren Daumen in Adduktionsstellung, wobei das Metakarpophalangealgelenk oft eine kompensatorische Überstreckung einnimmt. Die Daumenballenmuskulatur weist häufig eine Atrophie auf, das Karpometakarpalgelenk reagiert auf Druck und Bewegung mit Schmerzen.

Oft weist Muskulatur eine Atrophie auf

Wenn Patienten, die älter als 45 Jahre sind, über Gelenkschmerzen bei Bewegung klagen, außerdem eine Morgensteifigkeit von höchstens 30 Minuten auftritt, kann die Diagnose „Arthrose“ ohne weitere Abklärung gestellt werden. Röntgenaufnahmen sind dagegen hilfreich, falls Zweifel an der Diagnose bestehen oder andere Probleme, zum Beispiel eine Fraktur, vermutet 
werden.


Konservative Maßnahmen sind bei vielen Rhizarthrose-Patienten erfolgreich. Dazu zählen:

  • Maßnahmen zum Gelenkschutz, zum Beispiel repetitive Daumenbewegungen und prolongierte Greifbewegungen vermeiden. Hilfsmittel zur Entlastung der Hand nutzen, beispielsweise elektrischer Kartoffelschäler oder Schraubdeckelöffner. Patienten ggf. schulen und Übungsprogramm vom Handtherapeuten erstellen lassen.

  • Zur Schmerzlinderung eignen sich in erster Linie Paracetamol und topische NSAR. Spricht der Patient darauf nicht zufriedenstellend an, kommen orale NSAR für einen eigens bestimmten Zeitraum in Betracht. Zusätzlich kann topisches Capsaicin helfen.

  • Steroidinjektionen führen bei 76 % der Patienten zumindest kurzfristig zu einer Symptomlinderung und können bei mäßig bis stark ausgeprägten Schmerzen erwogen werden (gegebenenfalls den Patienten zum Handchir­urgen überweisen).

Gang zum Handchirurgen 
lediglich als Ultima Ratio

Einer Studie zufolge konnte bei 70 % der Rhizarthrose-Patienten, die bereits auf der Warteliste für eine Operation standen, durch eine Kombination verschiedener konservativer Maßnahmen (Handtherapie, Schienen, einfache Analgetika) der chirurgische Eingriff vermieden werden. Führen alle konservativen Bemühungen nicht zu einem zufriedenstellenden Erfolg, empfehlen die Experten, einen Handchirurgen hinzuzuziehen. Meist wird bei Rhiz­arthrose eine Exzision des Os trapezium durchgeführt.


Quelle: David Robin Dickson et al., BMJ 2015; 
online first

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).