So wird die endokrine Brustkrebstherapie erträglicher

Dr. Anne Benckendorff

Eine endokrine Therapie senkt das Rezidivrisiko sowie die Mortalität bei hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom. Eine endokrine Therapie senkt das Rezidivrisiko sowie die Mortalität bei hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom. © Konstantin Yuganov – stock.adobe.com

Nebenwirkungen können die Adhärenz bei der endokrinen Therapie von Brustkrebs gefährden. Mit einem Medikament gegen Wechseljahresbeschwerden lassen sich einige Symptome der Frauen wohl lindern.

Eine endokrine Therapie senkt das Rezidivrisiko sowie die Mortalität bei hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom. Empfohlen wird eine Therapiedauer von mindestens fünf und maximal zehn Jahren. Allerdings geht die Behandlung regelmäßig mit vasomotorischen Symptomen (Hitzewallungen) sowie Schlafstörungen einher. Wie Dr. Fatima Cardoso, Champalimaud Clinical Center, Lissabon, und ihr Team schreiben, fallen diese meist schwerer aus als typische menopausale Beschwerden. Entsprechend zeige sich in Studien eine geringere Adhärenz, je unangenehmer die Nebenwirkungen ausfielen.

Der selektive Neurokinin-1,3-Rezeptorantagonist Elinzanetant hat seine Effektivität bei der Linderung menopausaler Symptome bei Gesunden bereitsgezeigt. Kürzlich wurde seine Wirkung bei Patientinnen untersucht, die aufgrund eines hormonrezeptorpositiven Brusttumors oder eines hohen Risikos für dessen Entwicklung eine endokrine Therapie bekamen. In der Phase-3-Studie erhielten 474 Teilnehmerinnen (im Schnitt ca. 51 Jahre alt) im Verhältnis 2:1 entweder über 52 Wochen Elinzanetant (120 mg) oder erst 12 Wochen Placebo und dann über 40 Wochen Elinzanetant. Primärer Endpunkt war die Veränderung der Frequenz vasomotorischer Symptome zu Woche 4 und zu Woche 12.

Die Zahl der täglichen Hitzeepisoden sank

Zu Beginn der Studie lag die Anzahl der täglichen Hitzewallungen im Durchschnitt bei etwa 11. Zu Woche 4 sank die Zahl unter Elinzanetant um 6,5 und unter Placebo um 3,0 Episoden. Zu Woche 12 ging die Anzahl um 7,8 bzw. 4,2 Episoden zurück. Zudem verringerte sich die Intensität der Hitzewallungen. Gleichzeitig gaben die Patientinnen eine Verbesserung des Schlafs sowie eine Verbesserung der (post)menopausalen Lebensqualität (MENQOL) an. Diese positiven Veränderungen hielten über 52 Wochen an.

Bis Woche 12 berichteten insgesamt 70 % der Teilnehmerinnen aus der Elinzanetantgruppe und 62 % aus der Kontrollgruppe über mindestens eine unerwünschte Wirkung, am häufigsten über Schläfrigkeit, Fatigue und Diarrhö unter Elinzanetant. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei acht Frauen (Verum) bzw. einer Frau (Placebo) auf. Mehr als 90 % derer, die nach einem Jahr noch an der Studie teilnahmen, entschieden sich dazu, in eine offene Verlängerungsstudie zu wechseln.

Dr. Ann Partridge von der Harvard Medical School, Boston, weist darauf hin, dass anders als in Untersuchungen zu Fezolinetant keine Hinweise auf eine erhöhte Lebertoxizität gefunden wurden. Im nächsten Schritt sollten der Einfluss von Alter, Menopausenstatus und Art der endokrinen Therapie auf die Wirksamkeit von Elinzanetant untersucht werden, um herauszufinden, welche Patientinnen am ehesten davon profitieren.

Quellen:
1. Cardoso F et al. N Engl J Med 2025; doi: 10.1056/NEJMoa2415566
2. Partridge AH. N Engl J Med 2025; doi: 10.1056/NEJMe2506475

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Eine endokrine Therapie senkt das Rezidivrisiko sowie die Mortalität bei hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom. Eine endokrine Therapie senkt das Rezidivrisiko sowie die Mortalität bei hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom. © Konstantin Yuganov – stock.adobe.com