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Wann sollte die Therapie intensiviert und ein Basalinsulin hinzugefügt werden, wann der nächste Schritt gegangen werden?

Pressemitteilung Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Dem Typ-2-Diabetes auf der Spur: Sechs Prädiabetes-Subtypen sind inzwischen identifiziert. Dem Typ-2-Diabetes auf der Spur: Sechs Prädiabetes-Subtypen sind inzwischen identifiziert. © Janina_PLD - stock.adobe.com

Die Therapie des Diabetes geht inzwischen über die reine Blutzuckereinstellung hinaus. Stellt sich die Frage: Zu welchem Zeitpunkt sollte eine Therapie eingeleitet werden und wann ist eine Therapieintensivierung indiziert? 

Vor 50 Jahren entdeckten die beiden Forschenden Gian Franco Bottazzo und Deborah Doniach die ersten Inselzellantikörper. Seit 1974 ist demnach bekannt: Typ-1-Diabetes gilt als Autoimmunerkrankung. Bis heute werde sie intensiv erforscht, so Tvrtko Karuza, Sanofi-Aventis Deutschland. Auch der Forschungsfokus seines Unternehmens habe sich von der reinen Insulinforschung immer weiter in Richtung Erforschung der Autoimmunität entwickelt. 

Typ-1-Diabetes gilt als progressive Autoimmunerkrankung, die sich in drei Stadien manifestiert – von den präsymptomatischen Stadien 1 und 2 zur klinischen Manifestation (Stadium 3). In den Stadien 1 und 2 sind zwei oder mehr Inselzellautoantikörper im Blut erkennbar. Ab dem Stadium 2 kommt ein ansteigender Blutzuckerspiegel hinzu. In Stadium 3 ist zumeist mindestens ein Autoantikörper vorhanden, teils jedoch auch keiner mehr. Ab Stadium 3 spricht man von einem manifesten Typ-1-Diabetes. Vor allem an der Immunintervention zum Betazellerhalt werde weiter geforscht, so Karuza.

Ab wann sollte bei Menschen im Vorstadium des Typ-2-Diabetes eine Behandlung eingeleitet werden? Dabei wird es immer wichtiger, die sechs Subtypen des Prädiabetes zu beachten, so Professor Dr. Matthias Blüher, Oberarzt am Universitätsklinikum Leipzig. „Vor allem die Subtypen, die durch eine gestörte Insulinsekretion oder eine schwere Insulinresistenz charakterisiert sind, bedürfen unserer Aufmerksamkeit, da sie häufig frühzeitiger im Krankheitsverlauf Insulin benötigen und ein hohes Risiko für kardiovaskuläre und renale Folgeerkrankungen aufweisen“, erklärte Prof. Blüher während der Veranstaltung – und wundert sich darüber, „dass der Einsatz und vor allem die Therapieintensivierung im klinischen Alltag nicht optimal umgesetzt werden“. 

Dies lasse sich aus den Ergebnissen der Real World Study RESTORE-G ableiten, an der allerdings Menschen mit Typ-2-Diabetes, nicht mit Prädiabetes teilgenommen haben. In der retrospektiven Kohortenstudie wurden die Daten von 7.962 insulinnaiven Menschen mit Typ-2-Diabetes über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgewertet. Es wurde der Frage nachgegangen, wann sie auf ein Basalinsulin (z. B. Toujeo®) eingestellt werden und aus welchen Gründen. Die Vortherapie bestand aus oralen Antidiabetika und/oder GLP1-Rezeptoragonisten (GLP1-RA). Es zeigte sich, dass lediglich 39,7 % der behandelten Personen auf ein neues Therapieregime mit Insulin eingestellt wurden. Die Intensivierung fand im Median nach 27,4 Monaten statt. Bei der Mehrheit (67,6 %) wurde ein Switch von einer GLP1-RA-Therapie auf Basalinsulin vollzogen. Bei der zweiten Gruppe (22,7 %) wurde das Basalinsulin zur GLP1-RA-Therapie ergänzt und 9,7 % wechselten auf eine Fixkombination aus GLP1-RA und Basalinsulin. „Die gute Nachricht: In der Regel wurde auf ein Basalinsulin der zweiten Generation umgestellt – und hier am häufigsten auf Insulin glargin 300 E/ml“, so Prof. Blüher.

Auch die aktuellen Leitlinien empfehlen das rechtzeitige Hinzufügen eines Basalinsulins zu GLP1-RA, wenn das HbA1c-Ziel nicht erreicht werden kann. Denn eine Gewichtsreduktion geht mit der Blutzuckereinstellung nicht immer Hand in Hand, wie aktuelle Studiendaten belegen. In der DPV-Registerstudie wurde bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas gezeigt, dass sich das Ansprechen auf SGLT2-Inhibitoren und GLP1-RA sehr heterogen darstellt.

Die Glukoselast wird zudem als Risikofaktor für mikro- und makrovaskuläre Folgeerkrankungen betrachtet. So kann das relative Risiko eines Myokardinfarkts durch Senkung des HbA1c-Wertes um 1 % beispielsweise um 14 % und das Risiko für eine mikrovaskuläre Erkrankung um 37 % reduziert werden. Darüber hinaus weisen 13 % bis 26 % der Menschen mit Diabetes eine schmerzhafte Neuropathie auf, der ebenfalls über eine verbesserte Blutzuckereinstellung und die Reduktion weiterer Risikofaktoren vorgebeugt werden kann. 

Quelle: 16. Hauptstadt-Symposium Diabetes; Pressemitteilung Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

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