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Mehr Möglichkeiten für die Videosprechstunde

Abrechnung und ärztliche Vergütung , Kassenabrechnung Autor: Anouschka Wasner

Bei der Abrechnung der Videosprechstunde tut sich was. Bei der Abrechnung der Videosprechstunde tut sich was. © iStock/Pornpak Khunatorn
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Seit dem 1. April ist die Videosprechstunde nicht mehr ausschließlich an den Zweck der Verlaufskontrolle bei definierten Krankheitsbildern und Indikationsbereichen gebunden. Auch Psychotherapeuten können die 01439 jetzt abrechnen.

Zum 1. April wurden die Möglichkeiten der Videosprechstunde erweitert: Die Einschränkung auf bestimmte Indikationen wurde aufgehoben. Die Videosprechstunde wurde darüber hinaus für Pflegefallkonferenzen zwischen dem Arzt bzw. den Psychotherapeuten und der Pflegekraft angepasst, bei der kein Patient einbezogen ist. Dafür kann die GOP 01450 neben den GOP 37120 (Fallkonferenz Pflegeheim) und 37320 (Fallkonferenz Palliativversorgung) abgerechnet werden.

Videosprechstunden zwischen Vertragsärzten beziehungsweise Vertragspsychotherapeuten und Pflegebedürftigen, eventuell unterstützt durch Bezugspersonen, können (weiterhin) auf Basis der bestehenden Regelungen im EBM erfolgen.

Folgende GOP können für die Videosprechstunde abgerechnet werden: Die GOP 01439 für die Betreuung eines Patienten im Rahmen einer Videosprechstunde (88 Punkte / 9,52 Euro) und die GOP 01450, den Technik- und Förderzuschlag (40 Punkte / 4,33 Euro / extrabudgetär).

Die Konsultation über die GOP 01439 ist nur berechnungsfähig, sofern im gleichen Behandlungsfall keine Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale durch einen persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt ausgelöst wird. Andernfalls ist die Videosprechstunde bereits als Teil dieser Pauschale abgegolten.

Eine weitere Voraussetzung zur Abrechnung der GOP 01439 ist, dass der Patient in den vorangegangenen zwei Quartalen mindestens einmal in der Praxis vorstellig geworden sein muss. Der Zuschlag 01450 ist auch neben der Versicherten-, Grund- oder Konsiliarpauschale berechnungsfähig. Er ist gedeckelt auf 47 Videosprechstunden pro Quartal (maximal 1.899 Punkte / 205,52 Euro).

Bis Ende September sollen sich KBV und Kassen darüber verständigen, wie eine der Versichertenpauschale analoge Vergütung für die Videosprechstunden in den EBM aufgenommen werden könnte.

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