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Daddeln für die Demenzforschung

e-Health , Apps und Internet Autor: Maya Hüss

Ob Orientierung oder Geschicklichkeit - mit der App "Sea Hero Quest", die für IOS- und Android-Geräte verfügbar ist, werden gleich mehrere Sinne angesprochen. Das soll der Demenzforschung dienen. Ob Orientierung oder Geschicklichkeit - mit der App "Sea Hero Quest", die für IOS- und Android-Geräte verfügbar ist, werden gleich mehrere Sinne angesprochen. Das soll der Demenzforschung dienen. © fotolia/Antonioguillem
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Spielend Daten zur Demenzforschung beisteuern. Das tun schon über 2,5 Millionen Menschen mit der kostenlosen App "Sea Hero Quest". Auch die AOK ermuntert ihre Versicherten dazu.

Im Rahmen der Initiative #Gameforgood der Deutschen Telekom kann jeder Smartphone-Nutzer mit der eigens dafür entwickelten Spiele-App einen Beitrag zur Erforschung von Demenzanzeichen leisten. Dr. Hugo Spiers vom University College London und Dr. Michael Hornberger, Professor für Demenzforschung an der Universität von East Anglia, werten die mit der App "Sea Hero Quest" anonym gesammelten Daten aus. Sie analysieren die räumliche Orientierung der Spieler.

Über 2,5 Millionen Menschen sollen bereits im Spiele-Fieber sein und sich die App auf ihr Smartphone oder Tablet runtergeladen haben. Damit stelle das Projekt eine der größten Demenzstudien dar, sagen die Initiatoren. Schon zwei Minuten Spielzeit pro Person entspreche fünf Stunden Zeit im Forschungslabor. Die Applikation wird zurzeit weiterentwickelt. Im Laufe dieses Jahres soll sie für Tests in Krankenhäusern bei Demenzpatienten und Ärzten zum Einsatz kommen.

Telekom investiert in den digitalen Gesundheitsbereich

Die Deutsche Telekom stellt ein hochsicheres Rechenzentrum zur Verfügung, in dem die Massen an Daten gemäß Bundesdatenschutzgesetz gespeichert werden. "Anhand der Menge an Daten ist es Wissenschaftlern nun möglich, Abweichungen von der Norm zu erkennen und einen Vergleich zwischen den Daten anzustellen. Die Erkenntnisse, können dann wie­derum zur frühzeitigen Diagnostik von Demenz genutzt werden", erläutert Katja Werz, Pressesprecherin der Deutschen Telekom.

Wie funktioniert das Spiel?

Der Spieler wird auf eine virtuelle Seefahrt geschickt, bei der er sich in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden den Weg zu Bojen, anhand einer zuvor eingeblendeten Seekarte, einprägen muss. Gesteuert wird direkt am Handy- Bildschirm durch Berührung nach links und rechts. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine gefahrene Strecke anhand einer abgefeuerten Rakete nachzubilden. Hier wird speziell der Orientierungssinn angesprochen. Mit viel Fingerspitzengefühl kann die letzte Aufgabe bewältigt werden – das perfekte Foto eines Seeungeheuers zu schießen. www.seaheroquest.com/de
Dass sich das Telekommunikationsunternehmen im Gesundheitsbereich bewegt, ist nicht neu. Der Geschäftszweig der Telekom Healthcare Solutions widmet sich dem wachstumsträchtigen E-Health-Bereich.

Krankenkasse befürwortet mobiles Spiele-Projekt

Unterstützt wird die Initiative vom Bundesverband der AOK. "Das Projekt wurde bereits in Amerika vorgestellt und soll nun auch in Deutschland für Aufmerksamkeit sorgen", sagt Michael Bernatek, Pressereferent des AOK-Bundesverbandes. Bekanntmachen möchte die AOK die Initiative unter ihren Mitarbeitern und ihren Versicherten. Auch auf Twitter wirbt die Kasse dafür. Beim Deutschen Pflegetag in Berlin werden Initiative und App vorgestellt sowie Ergebnisse präsentiert.

Programm zur Ermittlung 
von Migräne-Ursachen

Telekom-Mitarbeiter sind es auch, die in einem Pilotprojekt die therapeutische und präventive Begleitung durch die weiterentwickelte App M-Sense testen werden. Bei der Nutzung des zertifizierten Medizinprodukts der Newsenselab GmbH kooperieren Telekom und Barmer.

Die App wird als digitaler Assistent für Menschen mit Kopfschmerzen beschrieben: "Sie macht die individuellen Ursachen aus und analysiert den Verlauf von Migräne und Spannungskopfschmerzen." Dazu nutzt sie u.a. Daten zu Wetter, Schlaf, Koffeinkonsum und Stressempfinden. "Diese Dokumentationen können dem behandelnden Arzt eine wichtige Hilfe bei der Therapie sein", meint Barmer-Chef Professor Dr. Christoph Straub.

Quelle: Medical-Tribune-Bericht 

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