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KBV unterzieht Apps dem Praxistest

e-Health , Apps und Internet Autor: Cornelia Kolbeck

digitale Anwendung : Simpel, hilfreich und gut für Arzt und Patienten?
digitale Anwendung : Simpel, hilfreich und gut für Arzt und Patienten? © Fotolia/vectorfusionart
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Die „KBV-Zukunftspraxis“ ist keine Praxis im Stil eines Musterhauses, sondern ein Projekt, das die Arbeitsoptimierung durch digitale Dienste auslotet.

Die KBV-Zukunftspraxis hat die Förderung und Evaluation nützlicher digitaler Anwendungen zum Ziel, wie Projektleiter Dr. Bernhard Tenckhoff von der Stabsstelle Innovation, strategische Analyse und IT-Beratung der KBV erläutert. Fünf bis zehn Dienste sollen einer Praxisprüfung unterzogen werden. Start ist im Mai. Die Fragestellungen sind:

  • Bringt die digitale Anwendung bzw. App Mehrwerte für den Arzt innerhalb der Praxis? 
  • Verbessert sie die Interaktion zwischen Arzt und Patient?
  • Schafft sie therapierelevante Mehrwerte für den Patienten, die dieser auch in die Arztpraxis trägt?
  • Verbessert sie die Interaktion zwischen Arzt und Arzt / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung / Krankenkasse?
  • Verbessert sie die Interaktion zwischen Arzt und KV?

Die Anwendungen/Dienste sollen auf alle Fälle pragmatisch umzusetzen sein, also einfach implementier- und anwendbar, mit geringem Aufwand in Betrieb und Nutzung sowie zeitlich praktikabel.

Gesucht werden Projekte für die Routineversorgung

Die Ausschreibung für den Wettbewerb läuft auf europäischer Ebene. Ende der Bewerbungsfrist für junge wie etablierte Diensteanbieter ist der 28. Juni 2018. Es folgen ab 2019 in mehreren Wellen Implementierung und Testphase. Für die Erprobung der „Back office-Lösungen“ in der Praxis sind 12 bis 18 Monate vorgesehen, mit Feedback von Ärzten und Patienten. Ende Oktober 2022 soll die Abschlussbewertung vorliegen, inklusive Eckpunkten für eine Vergütungsstruktur und eventuell nötige Gesetzesanpassungen.

„Mit dem Projekt wollen wir zeigen, dass Ärzte aktiv an einer sinnvollen Digitalisierung der Gesundheitsversorgung teilnehmen“, betont Dr. Tenckhoff. Solche Anwendungen könnten z.B. beim Erfassen und Übermitteln digitaler Befunde unterstützen, bei digitalen Patienten- und Pflegesprechstunden oder in der mobilen ambulanten Triage. Die KBV hofft, dass sich geeignete Projekte in die Routineversorgung überführen lassen. Ziel ist nicht die Entwicklung eigener Dienste, die KBV strebt auch keine Beteiligungen an beauftragten Unternehmen an.

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