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Diabetes-Pflegefachkraft - Die Kompetenzpflegerin

Team , Praxismanagement Autor: kol; Foto: fotolia/Robert-Kneschke

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Wenn ein Mensch zum Pflegefall wird, müssen viele Dinge beachtet werden. Dass die Versorgung eines Diabetes mellitus dabei auch die entsprechende Aufmerksamkeit erfährt, dafür kann eine Diabetes-Pflegefachkraft sorgen.

Die Weiterbildung zur Diabetes-Pflegefachkraft wurde von der Berliner Diabetes-Pflege-Akademie (IIGM GmbH) und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. entwickelt. Seit Januar 2016 wird sie als Weiterbildung "Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Langzeit)" in einer überarbeiteten Fassung und als offizielle Weiterbildung der DDG angeboten.

"Wir wollen, dass sich in den Einrichtungen speziell ausgebildete Pflegekräfte sehr gut mit Diabetes mellitus auskennen", so IIGM-Institutsleiterin Katja Hodeck. Was in der Pflegeausbildung dazu vermittelt werde, sei nur rudimentär. Spezielle Kenntnisse zum Diabetes würden neben den anderen Krankheitsbildern und angesichts der hohen Anzahl von Patienten mit Diabetes oft zu stark in den Hintergrund treten.

Problemsensitivität und Diabeteskompetenz im Fokus

Die Weiterbildung setzt einen examinierten pflegerischen Grundberuf, eine mindestens einjährige Berufserfahrung mit Diabetes-Patienten sowie den Nachweis der Tätigkeit in einer Pflegeeinrichtung mit mindestens fünf Diabetes-Patienten voraus.

Auf dem Lehrplan stehen innerhalb eines halben Jahres zehn Kurstage, davon finden 80 Stunden Theorie in der Pflegeeinrichtung des Teilnehmers statt. 60 Stunden sind für das Selbststudium vorgesehen und 40 Stunden für sog. Transferleistungen mit sieben praktischen Situationsanalysen.

Nach Ende der Weiterbildung sind die Diabetes-Pflegefachkräfte schließlich in der Lage, beim Patienten diabetologische Pflegerisiken früh zu erkennen und präventiv tätig zu sein. 

Angestrebt wird ein Kernteam pro Einrichtung

Ihr Einsatz beginnt bei der Aufnahme eines neuen Heimbewohners mit einer umfassenden Anamnese. Recherchiert wird unter Einbeziehung von Angehörigen und der Ärzte, ob die Stoffwechselsituation des Patienten schwankend oder stabil ist. Ebenso behalten sie Folgeerkrankungen im Blick. Auch die Fähigkeit des Pflegebedürftigen, seinen Diabetes selbst zu managen – von der Blutzuckermessung bis ggf. zum Spritzen von Insulin –, wird von ihnen beachtet und geschult.

Die Eigeninitiative des Patienten steht dabei im Vordergrund. Die Diabetes-Pflegefachkräfte sollen so weit wie möglich unterstützend wirken. Auch halten sie mit Blick auf die Vermeidung bzw. Begrenzung von Folgeerkrankungen Kontakt u.a. zu Ärzten, Podologen und Ernährungsberatern. Sie reagieren z.B. frühzeitig, wenn sich an den Füßen Probleme zeigen.

Die qualifizierten Pflegekräfte bau-en idealerweise in der eigenen Einrichtung ein kleines Kernteam auf, welches beispielsweise bei Abwesenheit der Fachkraft kurzzeitig übernehmen kann. Die Weiterbildung wird bundesweit angeboten, jährlich in etwa sieben verschiedenen Regionen – die Bundesländer können hierbei variieren. Bereits über 800 Diabetes-Pflegefachkräfte wurden vom IIGM bisher ausgebildet.

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