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Ein Kongress-Selfie als Botschaft: „Mein Arzt bildet sich weiter“

Praxismanagement , Praxis-IT Autor: Maya Hüss

Thumbs up: Wer im Internet mit seiner Praxis punkten will, muss seine Patienten stets auf dem Laufenden halten.
Thumbs up: Wer im Internet mit seiner Praxis punkten will, muss seine Patienten stets auf dem Laufenden halten. © fotolia/Brad Pict
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Wie kann ich meine Praxis im Netz bekannt machen? Wie gehe ich mit negativen Online-Bewertungen um? Beim „Tag der Privatmedizin“ ging es um konkrete Fragen zum digitalen Praxisauftritt.

Der Präsident des Bundeverbandes der Deutschen Dermatologen, Dr. Klaus Strömer, sagt eingangs: „Die Digitalisierung ist da, und ich darf Ihnen einen Tipp geben: Sie geht auch nicht wieder weg.“ Er hat 2015 seinen Patienten, zumindest den chronisch kranken, als erster Hautarzt in Nordrhein-Westfalen die Video-Sprechstunde angeboten. Dr. Strömer ist sich sicher, dass es im Zuge der Digitalisierung mehr Online-Angebote für Patienten geben sollte: „Zwei Drittel der Patienten wünschen sich mehr Internet-Angebote wie einen Online-Terminkalender und eine Online-Sprechstunde.“ Dabei hinke das deutsche Gesundheitswesen deutlich hinterher. Mit der Online-Sprechstunde und auch dem elektronischen Arztbrief könnten dem Patienten und dem Arzt viel Zeit erspart werden, meint Dr. Strömer. Wer jetzt nicht mit der Digitalisierungswelle surfe, verpasse den Anschluss.

Doch wie lässt sich die Theorie am besten in die Praxis umsetzen? „Es ist ganz einfach, Sie müssen Ihren Patienten kleine Botschaften senden“, erklärt Agentur-Inhaber Marc Däumler. Der Social-Media-Experte weiß, dass Facebook bei der jungen Generationen schon längst out ist. Laut Däumler liegt der Altersdurchschnitt auf Facebook bei 42 Jahren: Genau das Klientel, das es für den Praxisarzt zu erreichen gilt. Hier ein Beispiel wie das funktionieren kann: „Posten Sie ein Selfie von sich auf dem heutigen Tag der Privatmedizin. Ihre Botschaft an Ihre Patienten ist dann: ,Mein Arzt bildet sich weiter!‘“

Antwortzeit auf Facebook: nicht länger als 30 Minuten

Wer sich in den sozialen Netzwerken vernetzen möchte, sollte auch auf seine Reaktionsgeschwindigkeit auf Kommentare und Benachrichtigungen achten. „Die Reaktionszeit auf Facebook beträgt 30 Minuten. Bis dahin müssen Sie reagieren. um es richtig gut zu machen“, erklärt Däumler.

Er möchte allerdings nicht, dass der Arzt-Patienten-Kontakt ausschließlich via Social Media stattfindet. „Fragen Sie Ihre Patienten bei einer Sprechstunde, ob sie nicht so lieb wären, Ihre Facebookseite zu liken, zu teilen oder etwas zu posten“, rät der Internet-Experte. Dass auch mal negative Kommentare dabei sein können, muss jedem bewusst sein. Was aber laut Däumler kein Grund zur Panik ist: „Auf Facebook haben Sie die Möglichkeit, blöde Kommentare gleich gegenzukommentieren.“

Eine solche Art der direkten Arzt-Patienten-Kommunikation gibt es auf dem Bewertungsportal von Jameda nicht. Dafür prüft und verifiziert dort ein Team täglich viele Bewertungen, bevor diese online gehen. Mit der IP-Adresse und dem Server-Standort kann jede Bewertung zurückverfolgt werden. „Bewertungen aus dem Ausland werden auf Jameda nicht veröffentlicht“, erklärt Jameda-CEO Dr. Florian Weiß.

Bewertungen im Gesundheitsbereich seien mit großer Verantwortung verbunden, so Dr. Weiß. „Anders als bei Bewertungen auf Amazon oder Reiseportalen geht es hier letztendlich um die Lenkung von Patientenströmen.“ Sollte ein Arzt zu Unrecht einen negativen Kommentar in seinem Profil auffinden, kann er diesen dem Jameda-Team melden. Für drei Wochen werde der Kommentar dann zur Prüfung vom Profil genommen. Dr. Weiß betont, dass auf dem Portal keine Bewertungen gekauft werden können. Mit einem kostenpflichtigen Account könne ein Arzt dort lediglich seinen eignen Praxisauftritt mit Bildern und Berichten aufwerten.

Sofortige Bewertung nach dem Arztbesuch mit dem Tablet

Ein anderes Bewertungssystem hat Dr. Däumler in seiner Praxis. „Die Patienten können mithilfe eines Tablets ihren Besuch bei uns direkt danach bewerten.“ Das biete den Vorteil, dass die Bewertungen auch wirklich von Praxispatienten stammen, so Dr. Däumler. „Von der Digitalisierung kann uns jetzt nur noch eins abhalten: Wenn wir keinen Strom mehr haben.“

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