Gepöbel in Praxen Schwierige Lage in Berliner Randbezirken

Gesundheitspolitik Autor: Jan Helfrich

Außerdem würden insbesondere die Randbezirke ein vergleichsweise hohes Bevölkerungswachstum aufweisen. Außerdem würden insbesondere die Randbezirke ein vergleichsweise hohes Bevölkerungswachstum aufweisen. © andranik123 - stock.adobe.com

„Das Arzt-Patienten-Verhältnis ist gestört“, so Peter Pfeiffer, Hauptabteilungsleitung Sicherstellung bei der KV Berlin.

Es sei eine hohe Aggressivität bei den Patientinnen und Patienten zu verzeichnen. Auch die Erwartungshaltung der Versicherten sei hoch und teilweise völlig unrealistisch. Praxen in strukturschwachen Bezirken – das sind vor allem Gebiete am Rand der Hauptstadt – würden das immer stärker zu spüren bekommen.

Die junge Ärzteschaft meidet den Stadtrand

KV-Chef Dr. Burkhard Ruppert berichtet: „In vielen Randbezirken herrscht eine niedrigere Facharztdichte, wohingegen zentrale Bezirke wie Charlottenburg eine hohe Facharztdichte aufweisen.“ Denn viele junge Ärztinnen und Ärzte wollten keine längeren Arbeitswege antreten und deshalb ungern in Praxen am Stadtrand arbeiten.

Außerdem würden insbesondere die Randbezirke ein vergleichsweise hohes Bevölkerungswachstum aufweisen. Wenn aber keine neuen Ärztinnen und Ärzte nachkommen, verschlechtere sich dort der Versorgungsgrad und der Frust der Versicherten wachse. 

KV richtet eigene Praxen ein

Um die strukturschwachen Bezirke besser zu versorgen, baut die KV eigene Arztpraxen auf, erklärt Dr. Ruppert. „Bisher haben wir vier Praxen eröffnet, in denen elf Ärztinnen und Ärzte arbeiten. Bis 2028 wollen wir zwischen acht bis zehn Praxen eröffnet haben.“

KV-Vize Dr. Christiane Wessel ergänzt: „Viele Patientinnen und Patienten klagen über massive Schwierigkeiten bei der Terminvergabe bei Haus- und Facharztpraxen. Doch manche Versicherte nehmen ihre Beschwerden als akut wahr, obwohl dem gar nicht so ist.“ Die KV spricht sich dafür aus, die Gesundheitskompetenz der Menschen zu stärken.

Quelle: Pressegespräch – KV Berlin