Corona-Warn-App: Weiterentwicklung geplant

e-Health , Apps und Internet Autor: Isabel Aulehla

Ein Update im November soll es der Anwendung ermöglichen, mehrmals täglich Risikobegegnungen durch Datenabgleich zu prüfen. Ein Update im November soll es der Anwendung ermöglichen, mehrmals täglich Risikobegegnungen durch Datenabgleich zu prüfen. © prima91 – stock.adobe.com

Die Corona-Warn-App soll weiterhin helfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen. Es gibt Pläne, ihren Funktionsumfang zu vergrößern.

Bislang haben 21,8 Millionen Menschen in Deutschland die staatliche Corona-Warn-App heruntergeladen und 2,8 Millionen Testresultate wurden über sie vermittelt. Mit Blick auf die Infektionsraten diskutierten dennoch vergangene Woche die Mitglieder des Ausschusses „Digitale Agenda“ mit Vertretern des Bundesgesundheitsministeriums eine Weiterentwicklung der Anwendung. Dabei ging es auch darum, die Ausgaben für Entwicklung und Betrieb der App in Höhe von fast 70 Millionen Euro zu rechtfertigen.

Ein Vertreter des Ministerium erklärte dabei, derzeit werde an der europäischen Interoperabilität der Anwendung gearbeitet, damit sie auch in anderen europäischen Staaten funktioniere.

Freiwilligkeit und Schutz der Daten sind entscheidend

Dabei lege man weiterhin großen Wert auf die freiwillige Nutzung und eine „datensparsame“ Umsetzung. Dies habe schließlich zu der „überaus hohen Akzeptanz und Downloadrate, auch im internationalen Vergleich“ geführt.

Zudem soll im November ein Update umgesetzt werden, nach dem die Corona-Warn-App über eine neue Version der Schnittstelle von Google und Apple funktionieren würde. Dies ermöglicht es der Anwendung, mehrmals am Tag per Datenabgleich zu prüfen, ob eventuelle Risikobegegnungen stattgefunden haben. Des Weiteren gebe es Überlegungen, die App um ein Kontakt-Tagebuch zu erweitern, auf das nur die Nutzenden Zugriff haben.

Uni Kiel entwickelt ein Bluetooth-Armband

Auch für Menschen, die kein Smartphone oder nur ein sehr altes besitzen, scheint eine Lösung in Sicht. An der Universität Kiel werde ein Bluetooth-Armband entwickelt, erklärte der BMG-Vertreter. Schätzungen der Kosten oder eine Finanzierungsüberprüfung gebe es zwar noch nicht, voraussichtlich müsse aber mit rund 30 Euro pro Armband gerechnet werden.

Ein Vertreter der SPD-Fraktion erfragte weitere Details zur vertraglichen Weiterentwicklung der App und zum Zeitplan. Vonseiten des Gesundheitsministeriums hieß es jedoch, die Entscheidung für die Weiterentwicklung werde derzeit in der Bundesregierung abgestimmt.

Laut Ministerium sind inzwischen 152 niedergelassene Labore an die Corona-Warn-App angeschlossen. Das würde rund 90 % der niedergelassenen Testka­pa­zitäten entsprechen.

Quelle: Newsletter des Bundestags