
Darmkrebs Mit Smartphone auf Krebssuche

Ausgangspunkt war die Tatsache, dass die Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland bislang nur unzureichend genutzt werden. Selbst FIT, die nicht-invasive Form der Darmkrebsfrüh-erkennung, wird wenig akzeptiert. Nur rund 20 % der Bevölkerung lassen sich regelmäßig so testen, in den Niederlanden sind es mehr als 70 %.
Michael Hoffmeister und sein Team vom DKFZ wollten deshalb wissen, ob sich nicht auch das Smartphone zur Stuhlanalyse in Deutschland nutzen lassen kann. „Der Schnelltest wird bereits kommerziell angeboten und die Anwendungssoftware für den Stuhltest gibt’s in den großen App-Stores kostenlos“, so das DKFZ. Dreimal wird das Teststäbchen in die Stuhlprobe und dann in ein Röhrchen mit Testlösung getaucht. Nach Schütteln der Probe werden drei Tropfen auf die Testkassette gegeben. Nach 15 Minuten macht die testende Person mit dem Smartphone ein Foto von der Testkassette, die Auswertung erledigt die App.
Smartphone erkennt Darmkrebsrisiko
Teilnehmende der BLITZ-Studie, bei denen zwischen 2021 und 2023 in gastroenterologischen Praxen in Süddeutschland eine Darmspiegelung durchgeführt werden sollte, erhielten das Angebot, bei dem Vergleich der Tests mitzumachen. Die Koloskopie erfolgte planmäßig.
„Tatsächlich kann das Smartphone mit dem Labor mithalten“, so das Resumee von Teamleiter Hoffmeister.„Die Sensitivität der Smartphone-Testung erwies sich als ähnlich gut wie die des klassischen Labortests.“ Ein Abgleich mit den Koloskopiebefunden zeigte, dass sich durch die App fortgeschrittene, potenziell krebsverdächtige Schleimhautveränderungen in 28 % der Fälle erkennen lassen. Für die Testung im Labor wurde eine vergleichbare Sensitivität von 34 % ermittelt. Die Spezifität – das zweite wichtige Kriterium für die Aussagefähigkeit eines Tests – betrug jeweils 92 %. Die Rate falsch positiver Testergebnisse war gering.
Quelle:
DKFZ-Information