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Sprechstunden am Samstag Was das Konzept finanziell und organisatorisch bringt

Praxismanagement , Praxisführung Autor: Isabel Aulehla

Eine zusätzliche Sprechstunde am Samstag bietet auch Pendler:innen die Möglichkeit, Termine für planbare Untersuchungen wahrzunehmen. Eine zusätzliche Sprechstunde am Samstag bietet auch Pendler:innen die Möglichkeit, Termine für planbare Untersuchungen wahrzunehmen. © RioPatuca Images – stock.adobe.com
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Durch Corona- und Grippewelle dürfte der Andrang in den Praxen im Winter groß werden. Eine Samstagssprechstunde könnte helfen. Aber was bringt sie? Zwei Hausärzte berichten.

Im Winter könnte die nächste Coronawelle mit der ohnehin jährlich grassierenden Grippe zusammenfallen. Um den Andrang im Wartezimmer etwas zu entzerren, bietet es sich an, einige Routinetermine auf einen Samstag zu legen. 

Bereits ein bis zwei Wochenenden im Monat reichten dafür, berichtet der hausärztliche Internist Dr. Hendrik Graßhoff aus Frankfurt an der Oder. Viele seiner Patienten pendeln morgens nach Berlin und kommen erst abends wieder zurück. Ein normaler Termin unter der Woche wäre für sie ohnehin nicht wahrnehmbar.

Keine Akutfälle, sondern planbare Untersuchungen

Seit zehn Jahren öffnet die Praxis daher regelmäßig auch an einigen Samstagen für jeweils vier Stunden. In dieser Zeit kommen zwar gelegentlich Akut­fälle, aber im Wesentlichen wird sie für gut planbare Untersuchungen genutzt – etwa für Sonografien, Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und DMP-Termine. Die Sprechstunde sei ein Serviceangebot für Patienten, erklärt der Internist. Es erzeuge zwar einen gewissen Mehraufwand, sei aber gut planbar und generiere auch eine zusätzliche Vergütung. 

Trotz Wochenende sind die Termine genauso eng getaktet wie unter der Woche. Die personelle Besetzung ist allerdings auf das Mindestmaß reduziert: Einer der Ärzte und eine der MFA übernehmen den Dienst. Für die Mitarbeitenden sei das kein allzu großer Umstand, meint Dr. ­Graßhoff. 

Hilfreiches Angebot in turbulenten Pandemiephasen

Da der Dienst rotiere, treffe es die Einzelnen selten. Zudem bekommen sie als Dank für das Engagement einen finanziellen Zuschlag. Auch er selbst habe nicht den Eindruck, bei privaten Wochenendplänen zurückstecken zu müssen.

Während der akuten Phasen der Coronapandemie seien Extratermine an Samstagen hilfreich gewesen, um weitere Impfungen durchführen zu können, erzählt der Internist. Aber derzeit halte sich das Interesse an Viert- und Fünftimpfungen in Grenzen. Die Patienten, die sie am dringensten brauchen – Senioren und chronisch kranke Personen – hätten die Immunisierung ohnehin längst bekommen. 

Die Etablierung des Samstags­angebots sei innerhalb weniger Monate gelungen, berichtet der Arzt.  Seit dieser kurzen Anlaufphase funktioniere es als Selbstläufer. Er rät dazu, potenziell interessierte Patienten direkt anzusprechen. Natürlich sollte auch auf der Homepage informiert und die konkreten Termine bekannt gegeben werden.

Medical-Tribune-Bericht

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