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E-Rezept Westfälische Hausärzte bestätigen die Vorteile

Praxismanagement , Praxis-IT Autor: Michael Reischmann

Das E-Rezept ist eine Arbeitserleichterung fürs Team, dient der Arzneimittelsicherheit und entspricht dem Servicegedanken gegenüber den Patienten. Das E-Rezept ist eine Arbeitserleichterung fürs Team, dient der Arzneimittelsicherheit und entspricht dem Servicegedanken gegenüber den Patienten. © peart – stock.adobe.com
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Zum Start des E-Rezept-Roll-outs in Westfalen-Lippe erklärte KV-Vorstand Thomas Müller: „Wir erwarten von der Gematik, dem BMG und den Apothekenverwaltungssystem-Herstellern, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der eGK übertragen und eingelöst werden kann. Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung des ­E-Rezepts und nicht ver­handelbar.“

Startet also die „Pilotierung“ der eGK im November? Die Gematik geht von 2023 aus. Bislang stehen den 250 Vorreiter-Praxen in Westfalen-Lippe als Übertragungswege nur die Patienten-App der Gematik und der Token-Ausdruck auf Papier zur Verfügung. Immerhin: Bis Mitte Oktober wurden bundesweit 450.000 E-Rezepte ausgestellt. 13 Praxisverwaltungssysteme sind in Westfalen-Lippe dafür verwendbar.

Praxis lenkt die Patienten  zur Gematik-App

Wie gut klappt es mit dem ­E-Rezept? Das wollte die Gematik in einer Online-Veranstaltung u.a. von zwei Hausärzten und der KV wissen. Andreas C. große Bockhorn, Hausarzt in Altenberge, schätzt den Anteil der E-Rezepte in seiner Praxis auf 90 %. Er mache „aggressiv“ Werbung für die E-Rezept-App. Er meint damit einen auf der Rückseite der Praxismonitore angebrachten QR-Code zur App sowie Flyer. Der Hausarzt sagt: Das E-Rezept ist eine Arbeitserleichterung fürs Team, dient der Arzneimittelsicherheit und entspricht dem Servicegedanken gegenüber den Patienten. Das leuchtet bei Wiederholungsrezepten sofort ein: Die Patienten sprechen ihre Bestellung auf eine Mailbox oder schicken diese per E-Mail; die Praxis stellt das Rezept zum App-Abruf bereit. Allerdings: Während die Einlösung bei einigen Apotheken völlig problemlos ablaufe, klagten andere vehement über technische Probleme.

Über kooperative Apotheken in der Umgebung und wenige Fehlermeldungen („Unser PVS macht es exzellent“), freut sich Hausarzt Dr. Peter Münster aus Münster. Jeden Tag gehen in seiner Praxis 70 bis 150 E-Rezepte raus. Die PIN fürs Einlösen des Rezepts per App hätten allerdings die wenigsten Patienten. 

Am Anfang sei die Umstellung Mehrarbeit, gibt Dr. Münster zu. Er sieht aber auch die Vorteile im Praxisablauf. Die Teamarbeit werde durch das elektronische Signieren erleichtert. Er hat ausgerechnet: Die digitale Abwicklung mit den Alten- und Pflegeheimen per KIM wird weniger Zeit benötigen. Das bisherige Ausdrucken der Fax­anforderungen, die Rezepterstellung, die Plausibilitätsprüfung durch den Arzt, die Unterschrift und die Zuordnung zur heimversorgenden Apotheke dauerten pro Woche etwa drei MFA-Stunden und 90 Arztminuten.

Jakob Scholz vom Geschäftsbereich IT & eHealth der KVWL zieht eine positive Bilanz der ersten Wochen. Es gebe eine gute Kommunikationsstruktur, die Projektbeteiligten seien zufrieden, der „E-Rezept-Organismus“ erreiche einen stetig steigenden Reifegrad. 

Quelle: Veranstaltung gematik – digital

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