
Asthma und COPD erhöhen das Risiko für Long COVID

Schätzungsweise 10–30 % der Menschen klagen mehr als drei Monate nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 noch immer über Beschwerden, selbst nach mildem Krankheitsverlauf. Eine Metaanalyse ging der Frage nach, ob vorbestehende chronische Atemwegserkrankungen die Wahrscheinlichkeit für Long COVID erhöhen können.
Ein US-amerikanisches Forscherteam um Dr. Paul Terry von der University of Tennessee identifizierte 51 epidemiologische Studien und wertete die Daten aller darin eingeschlossenen Personen aus. 43 Arbeiten hatten sich auf den Zusammenhang zwischen Asthma und Long COVID bei Erwachsenen fokussiert, 30 untersuchten die Verbindung zu COPD.
Patientinnen und Patienten mit vorbestehendem Asthma hatten eine um 41 % höhere Wahrscheinlichkeit für Long COVID (gepoolte Odds Ratio, OR, 1,41), bei COPD war das Risiko um 32 % erhöht (OR 1,32). Ein bereits bestehendes Asthma war außerdem mit einer höheren Gefahr für Long-COVID-bedingte Fatigue verbunden (OR 1,30).
Menschen mit Asthma, die aufgrund einer Coronavirusinfektion stationär aufgenommen worden waren, zeigten ein höheres Risiko für Long COVID als solche, die die akute Krankheitsphase nicht in einer Klinik hatten verbringen müssen. Da COVID-19 in erster Linie die Atemwege angreift, könnten diese weit verbreiteten, entzündlichen Lungenerkrankungen Hinweise auf einen gemeinsamen Mechanismus für das Entstehen von Langzeitfolgen bei den betroffenen Patientinnen und Patienten liefern, mutmaßt die Expertengruppe.
Reichlich Raum für die weitere Forschung
Millionen Erwachsene mit Asthma oder COPD sind einem höheren Risiko ausgesetzt, nach einer Coronavirusinfektion an Long -COVID zu erkranken. Daher sind Studien zur Klärung der Pathogenese dieses Krankheitsbilds ebenso dringend erforderlich wie Maßnahmen zur Vorbeugung oder Abschwächung der Auswirkungen, unterstreichen die Autorinnen und Autoren.
Quelle: Terry P et al. BMJ Open Respir Res 2025; 12: e002528; DOI: 10.1136/bmjresp-2024-002528
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