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Nachwuchsarbeit DEGAM und Hausärzteverband möchten Internisten stärker einbinden

Praxismanagement , Team Autor: Michael Reischmann

Rund jeder vierte hausärztlich tätige Vertragsarzt ist Facharzt für Innere Medizin. Rund jeder vierte hausärztlich tätige Vertragsarzt ist Facharzt für Innere Medizin. © Pcess609 – stock.adobe.com
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Auch hausärztlich tätige Internisten sollen – bei Nachweis entsprechender Kompetenzen – vollumfänglich in der Allgemeinmedizin weiterbilden können. Dafür machen sich die DEGAM und der Deutsche Hausärzteverband stark.

Die bisher teils deutlich verkürzte Weiterbildungsbefugnis allein aufgrund der Facharztbezeichnung für die internistische Fachgruppe sei „nicht mehr zielführend“, erklären ­DEGAM und Hausärzteverband. Sie empfehlen, die Regelungen für die Weiterbildungsbefugnisse insoweit anzugleichen, dass diese kompetenzbasiert vergeben werden. Ziele sind eine gestärkte Versorgung und der Ausbau der gemeinsamen Nachwuchsarbeit. Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärzteverbandes, spricht auch von einem klaren Signal an die Internisten, „dass ihre Kompetenzen in der haus­ärztlichen Versorgung und in der Weiterbildung unverzichtbar sind“.

Quereinstieg als Facharzt für Allgemeinmedizin erleichtern

„Zur Frage, welche Kompetenzen zukünftig erforderlich sein werden, um die Weiterbildungsbefugnis zu erhalten, werden DEGAM und Haus­ärzteverband Vorschläge in Form eines Kriterienkatalogs erarbeiten“, kündigt DEGAM-Präsident Prof. Dr. Martin Scherer an. Passende Fortbildungen und Train-the-Trainer-Seminare für haus­ärztliche Internisten sind geplant. 

Die Fachgesellschaft und der Berufsverband möchten jüngeren Internisten, die aus der Klinik kommen, einen vereinfachten Zugang zum Facharzttitel Allgemeinmedizin als Quereinstieg ermöglichen. „Der Facharzttitel Allgemeinmedizin ist für uns nach wie vor die ideale Voraussetzung für die Hausarztpraxis“, meint Prof. Scherer. Die bisherigen Regelungen zum Quereinstieg differenzierten aber nicht nach der fachlichen Herkunft. „Diesbezüglich werden wir sachgerechte Vorschläge für eine Modifizierung des Quereinstiegs, speziell aus der Inneren Medizin, erarbeiten.“

Rund jeder vierte hausärztlich tätige Vertragsarzt ist Facharzt für Innere Medizin (ohne Schwerpunkt). Laut Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) konnten die Allgemeinmediziner 2019 von den bundesweit 7.500 geförderten Weiterbildungsstellen nur 4.450 (in Vollzeitäquivalenten) abrufen. Damit die Zahl der Facharztweiterbildungen für die haus­ärztliche Versorgung steigt, verlangt der BDI, Internisten (ohne Schwerpunkt) in die Förderung der ambulanten Weiterbildung nach § 75a Abs. 1 SGB V aufzunehmen. 

Medical-Tribune-Bericht

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