Doping ist längst Teil von Fitness und Breitensport
            
        
    
        
            Das Ideal vieler Menschen: der wohlgeformte Körper, so wie er von der Werbung dargestellt wird. Wer dieses Ziel erreichen will, hilft nicht selten mit unnatürlichen Mitteln nach.
        
    
    
        
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In welchem Umfang wird im Freizeitsport gedopt?
Prof. Brand: Die Forschung bewegt sich hier in einem Dunkelfeld. Wir können uns im Wesentlichen nur auf das konzentrieren, was uns Menschen mitteilen oder was wir selbst – sehr stichprobenhaft – beobachten können. Die Zahlen des deutschen Zolls zeigen, dass in den vergangenen Jahren mehrere Tonnen verbotener Substanzen an deutschen Flughäfen aufgegriffen wurden. Man kann relativ leicht ausrechnen, dass allein die gefundene Menge an Anabolika ausreichen würde, um Zehntausende Bodybuilder zu mästen. Wahrscheinlich sind die aufgegriffenen Mengen aber nur ein Bruchteil der Menge, die tatsächlich in Deutschland landet.
Wie kommen die Konsumenten üblicherweise an die verbotenen Substanzen ran?
Prof. Brand: Eine Möglichkeit ist der Erwerb übers Internet. Das schaffen schon 12-Jährige. Wenn Sie eine Suchanfrage nach „Anabolika kaufen“ starten, werden auf der Stelle 40 oder 50 Händler angezeigt. Uns wurde auch berichtet, dass man einfach im Fitnessstudio um die Ecke eine Person dazu ansprechen kann. Da wird zwar nicht im großen Stil gedealt, aber es ist dennoch relativ leicht, an solche Substanzen zu kommen.