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Welche Berufsgruppen besonders stark von COVID-19 betroffen waren

Praxismanagement , Team Autor: Isabel Aulehla

Die Ergebnisse der Analyse sind wenig überraschend. Die Ergebnisse der Analyse sind wenig überraschend. © Creatus – stock.adobe.com
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Homeoffice und Distanz – ein Luxus, der in Gesundheitsberufen meist nicht umsetzbar ist. In der Zahl der Krankschreibungen aufgrund von COVID-19 schlägt sich das deutlich nieder. Dabei erkrankten MFA offenbar deutlich öfter als Ärzte.

Beschäftigte in Gesundheitsberufen waren von März bis Mai 2020 am stärksten von COVID-19 betroffen – zumindest, wenn man danach urteilt, wie viele Angehörige entsprechender Berufsgruppen in diesem Zusammenhang krankgeschrieben waren. Dies geht aus einer Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-Mitglieder durch das Wissenschaftliche Institut der AOK hervor.

Die meisten Erkrankten gab es demnach in der Altenpflege: Je 100.000 Beschäftigte waren 1283 Personen krankgeschrieben. Auf Platz zwei folgen Erwerbstätige in Gesundheits- und Krankenpflege (1237 Personen je 100.000 Beschäftigte), die drittmeisten Krankgeschriebenen gab es unter Medizinischen Fachangestellten (1207 Personen je 100.000 Beschäftigte).

Auch Ärzte erkrankten überdurchschnittlich oft an COVID-19. Sie stehen auf Platz sieben des Berufsgruppen-Rankings der AOK (946 Personen je 100.000 Beschäftigte). Über alle in der Analyse berücksichtigten Berufe hinweg lag die Zahl der Krankgeschriebenen bei 474 Personen je 100.000 Beschäftigte.

Insgesamt überraschen die Ergebnisse der Datenerhebung wenig. So sind Fehlzeiten im Zusammenhang mit COVID-19 bei Berufen wahrscheinlicher, in denen die Beschäftigten trotz Lockdowns mit vielen Menschen in Kontakt kommen. Tätigkeiten, die eher im Homeoffice oder in der freien Natur ausgeübt werden, waren dagegen mit einem niedrigeren Infektionsrisiko verbunden.

Angesichts des großen Einsatzes der MFA in der Coronapandemie fordert die KV Hessen, dass auch sie eine Bonuszahlung erhalten sollten: „Die Systemrelevanz der MFA zu übersehen, wäre ein schwerer Fehler der Politik“, so die Vorsitzenden Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke.

Quelle: Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK

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