Sodbrennen

So können Sie Protonenpumpeninhibitoren (PPI) wirksam ersetzen

Viele Sodbrennen-Patienten sind mit einer PPI-Monotherapie nicht zufrieden. Ein Großteil dieser Patienten leiden unter weiteren Magen-Darm-Beschwerden, welche vorwiegend auf einer gestörten Motilität bzw. -Sensibilität beruhen. So ersetzen Sie PPI bei fehlender Indikation wirksam durch Phytotherapeutika.

PPI werden (zu) oft „off label“ eingesetzt

PPI haben einen fest etablierten Stellenwert innerhalb der zugelassenen Indikationen, v. a. bei:
  • Gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD),
  • Ulcus ventriculi et duodeni,
  • zur H.-pylori-Eradikationstherapie und
  • als Prophylaxe während der Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika.
Ihr Verschreibungsvolumen wächst stetig. Bereits im Jahr 2016 äußerte die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns angesichts des Mengenwachstums der PPI-Verschreibungen Bedenken: Sie gehen davon aus, dass PPI in hohem Maße off label eingesetzt werden.1 Das treibt unnötig die Therapiekosten sowie die Risiken für die Patienten und Ärzte in die Höhe (Cave Regress!).

Viele Sodbrennen-Patienten unzufrieden mit einer PPI-Monotherapie

Doch nicht nur das: Zahlreiche Patienten mit Sodbrennen leiden unter weiteren Magen-Darm-Beschwerden, welche vorwiegend auf einer gestörten Magen-Darm-Motilität bzw. -Sensibilität beruhen.2 Viele Sodbrennen-Patienten sind mit einer PPI-Monotherapie nicht zufrieden, denn sie lindert diese Beschwerden nicht oder nur unzureichend.3 Tipp: Um die Zufriedenheit Ihrer Patienten zu steigern, sollten Sie Patienten mit Sodbrennen fragen, ob sie auch unter anderen Magen-Darm-Beschwerden leiden.

Gesamte Symptomatik therapieren

Sollten weitere Magen-Darm-Symptome vorliegen, ist es ratsam, gezielt die gesamte Symptomatik zu therapieren, z. B. mit einem Multi-Target-Phytotherapeutikum (z. B. Iberogast®). Iberogast® ist in der Lage, auch Sodbrennen und säurebezogene Symptome zu lindern, wenn diese im Zusammenhang mit einer funktionellen Störung auftreten (Abb. 1).4

 Abb. 1: Veränderung des gastrointestinalen Symptom-Scores (GIS) nach 4 Wochen Behandlung4

Beschwerden beim Absetzen lindern

Bei nicht gegebener Indikation sollte die PPI-Therapie ausgeschlichen werden, um einen eventuellen Säure-Rebound zu vermeiden. Sollten dennoch während der Absetzphase Beschwerden auftreten, können diese durch Antazida, Alginate oder durch pflanzliche Präparate wie Iberogast® gemildert werden. Mit Iberogast® können die verbliebenen Beschwerden nach Absetzen der PPI möglicherweise ausreichend unter Kontrolle bleiben, selbst wenn Iberogast® nicht kontinuierlich eingenommen wird.

Einnahmedauer der PPI weniger als 4 Wochen:

PPI kann in der Regel direkt abgesetzt werden. Sollte es zu einem Säure-Rebound kommen, ist so vorzugehen wie bei Patienten, die PPI länger als 4 Wochen eingenommen haben.

Einnahmedauer der PPI länger als 4 Wochen:

  • Falls der Patient eine höhere Dosis als die Standarddosis eingenommen hat, geben Sie ihm für 2 Wochen die Standarddosis.
  • Wenn die Standarddosis erreicht ist oder falls die Standarddosis gegeben wurde, ist diese für 2 Wochen zu halbieren.
  • Danach kann die halbierte Standarddosis für 2 Wochen nur noch jeden 2. Tag eingenommen werden.
  • Danach kann auf die Therapie verzichtet werden.

So setzen Sie PPI bei nicht vorliegender Indikation ab:

Quellen:
1 Mitteilung der KVB vom 7.12.2016: Wirkstoffziele, Wirkstoffgruppe: Protonen-Pumpen-Inhibitoren (PPI, ATC-Code: A02BC), Ziel 31: Mengenziel – Maximal DDDs je Verordnungsfall.
2 Hosseini M.et al. Gastrointestinal symptoms associated with gastroesophageal reflux disease, and their relapses after treatment with proton pump inhibitors: A systematic review. Electron Physician. 2017 Jun 25;9(6):4597-4605.
3 Moayyedi P. et al. The efficacy of proton pump inhibitors in nonulcer dyspepsia: a systematic review and economic analysis. Gastroenterology 2004; 127: 1329–37.
4 Madisch A. Herbal preparation STW-5 significantly improved concomitant reflux symptoms in patients with functional dyspepsia – a subgroup analysis of placebo-controlled trials. Gut 2007; 56 (Suppl. III): A 336.