Pollenallergie (Heuschnupfen)

Definition

Was ist eine Pollenallergie (Heuschnupfen)?

Bei der Pollenallergie handelt es sich um eine Allergie vom sogenannten Soforttyp (Typ-I-Allergie) unter Beteiligung von IgE-Antikörpern.

Ursachen und Auslöser einer Pollenallergie

Auslöser der Pollenallergie sind Pollen im Blütenstaub, vor allem von windbestäubenden Pflanzen. Bereits wenige Pollenkörner reichen aus, um bei einer Person mit entsprechender Allergie die typische, heftige Reaktion des Immunsystems auszulösen. 

Die meisten allergieauslösenden Pollen stammen von Bäumen (Birke, Hasel, Erle, Esche), Gräsern und Kräutern (Beifuß, Traubenkraut).

Typisch ist das saisonale Auftreten der Symptome zur jeweiligen Pollenflugzeit. Da die meisten Menschen mit Pollenallergie auf mehrere verschiedene Blütenpflanzen reagieren, können sich die Symptome aufgrund der unterschiedlichen Blütezeiten im schlimmsten Fall auch von Februar bis Oktober hinziehen (siehe Punkt Leben mit der Krankheit). Aufgrund des Klimawandels beginnt der Pollenflug in wärmeren Regionen teilweise bereits im Dezember. Betroffen sind vornehmlich diejenigen Körperstellen, auf welche die Allergene direkt treffen – also die Bindehaut der Augen oder die Schleimhaut der Nase. Man spricht dann von allergischer Rhinokonjunktivitis

Wie viele Menschen sind von Heuschnupfen betroffen?

Ungefähr 15 % der Erwachsenen in Deutschland leiden unter einer Pollenallergie. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Häufig treten die Beschwerden schon im Kindes- und Jugendalter auf, hier liegt die Inzidenz bei 9 %. Oft kommt es nach Jahren – vor allem wenn keine angemessene Behandlung erfolgt – zu einem allergischen Asthma. Man spricht von einem „Etagenwechsel“ der Allergie. Dieser betrifft etwa 20 % der Menschen mit Heuschnupfen.

Pollenallergie bei Kindern: Besonderheiten und Behandlung

Das European Forum for Research and Education on Allergy and Airway Diseases (EUFOREA) hat einen Pocket Guide eigens zum Thema „allergische Rhinitis bei Kindern“ herausgebracht. Darin erfährt man alles Wichtige über die Besonderheiten der allergischen Rhinitis bei Kindern (in englischer Sprache): www.euforea.eu/news/paediatric-allergic-rhinitis-pocket-guide/

Mehr zum Thema

Mit den Neophyten – also ursprünglich nicht in einem Gebiet heimischen Pflanzen – kommen die Pollen. Und mehr Pollen bedeuten mehr Sensibilisierungen…

mehr

„Einen Soja latte, bitte“ – das klingt doch viel schicker als die Bestellung eines ordinären Milchkaffees. Und gesünder soll der pflanzliche Ersatz…

mehr
Anzeige
Symptomatik

Symptome einer Pollenallergie: So erkennen Sie Heuschnupfen

Heuschnupfen äußert sich durch eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Fließschnupfen („laufende Nase“)
  • verstopfte Nase
  • Niesattacken
  • Juckreiz
  • gerötete, brennende, tränende und juckende Augen

Hinzu kommen unspezifische Beschwerden wie

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit  
  • Reizbarkeit

Die Haut kann mit Schwellungen, Ekzemen oder Ödemen reagieren.

Langzeitfolgen einer unbehandelten Pollenallergie

Weitere Beschwerden bzw. Folgeerkrankungen können sich bei stärkeren Reaktionen oder im Laufe der Zeit entwickeln:

  • Husten
  • Atemnot
  • Asthma bronchiale
  • Magen-Darm-Störungen (Blähungen, Übelkeit, Durchfall)
  • Migräne
  • Ekzeme

Heuschnupfen und Asthma: Wann wird es gefährlich?

Folgende Warnzeichen sprechen für einen Übergang von der allergischen Rhinitis zum Asthma bronchiale (Etagenwechsel):

  • trockener, sekretarmer Reizhusten vorwiegend im Freien und häufig bei körperlicher Anstrengung
  • Brennen hinter dem Brustbein beim Einatmen
  • Nachlassen der sportlichen Leistung bei Kindern
  • vermehrt Bronchitiden
Anzeige
Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung zeigen sich die typischen Symptome der Rhinokonjunktivitis wie laufende oder verstopfte Nase und gerötete und tränende Augen.

Die Haut am Naseneingang kann als Folge der gesteigerten Sekretion ekzematös verändert sein. Bei der Rhinoskopie kann man gerötete, geschwollene Schleimhäute und eine geschwollene untere Nasenmuschel sehen. Die Rhinoendoskopie ermöglicht eine Beurteilung aller Nasenabschnitte.

Diagnose: Wie wird eine Pollenallergie festgestellt?

Die allergologische Anamnese ist der Schlüssel zur Diagnose. Dabei sollten vor allem der zeitliche Ablauf, der Zusammenhang mit dem Pollenflug und der Schweregrad der Symptome erfragt werden.

Der Allergieinformationsdienst bietet Patientinnen und Patienten eine Checkliste für den Arztbesuch, die man zur Anamnese nutzen kann: www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/heuschnupfen/diagnose

Mitunter hilft auch ein Symptomtagebuch.

Labor

Pricktest, Bluttest und andere Diagnoseverfahren

Zum Nachweis von IgE-vermittelten Sensibilisierungen werden vor allem Hauttestungen durchgeführt. Hierzu kommt hauptsächlich der Pricktest (diagnostischer Standard) mit standardisierten Allergenextrakten zum Einsatz. Der Intrakutantest wird nur noch bei bestimmten Fragestellungen durchgeführt. Antihistaminika sollten mehrere Tage vor dem Hauttest abgesetzt werden, die topische Applikation von Glukokortikoiden im Testareal mindestens eine Woche vorher. Auch bei systemischen Glukokortikoiden oder anderen Präparaten wie Antidepressiva gibt es Regeln zum Pausieren.

In-vitro-Diagnostik (molekulare Allergiediagnostik)

Ist ein Hautest nicht eindeutig oder nicht möglich (z.B. wegen Hauterkrankungen, interferierender Pharmaka oder bei Säuglingen und Kleinkindern), ist die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper (unter Berücksichtigung des Gesamt-IgEs) im Serum indiziert. IgE-Antikörper gegen das verdächtige Allergen weisen auf eine Sensibilisierung hin. Es gibt aber keine Korrelation zwischen der Konzentration der spezifischen IgE-Antikörper und den Symptomen der Rhinokonjunktivitis.

Nasaler und bronchialer Provokationstest

Positiver Hauttest und spezifisches IgE belegen zwar eine Immunantwort auf ein spezifisches Antigen, aber nicht unbedingt eine allergische Erkrankung. In einigen Fällen kann daher ein Provokationstest indiziert sein, z.B.

  • wenn vorangegangene Untersuchungen keine übereinstimmenden Ergebnisse zeigen, der Nachweis des Allergens aber von therapeutischer Relevanz ist.
  • wenn Sensibilisierungs-Nachweis und Anamnese nicht zusammenpassen.
  • wenn Sensibilisierungen gegen mehrere saisonale Allergene vorliegen und eine Zuordnung aufgrund von Überschneidungen nicht möglich ist.
  • wenn die Relevanz beruflicher Allergene erfasst werden muss (z.B. bei Umschulungen oder Gutachten).
Mehr zum Thema

Seit den 1960er-Jahren hat die Zahl der Pollen­allergiker in den Industrieländern immer weiter zugenommen. Das geht eindeutig auf das Konto von…

mehr
Anzeige
Differenzialdiagnostik

siehe Rhinitis allergica bzw. Asthma bronchiale

Passen Symptomatik und Testbefunde nicht zusammen, müssen andere inhalative Allergien wie Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergie abgeklärt werden.

Mehr zum Thema

Allergiker haben es dieses Jahr besonders schwer. Denn in Zeiten, in denen die Angst vor einer SARS-CoV-2-Infektion grassiert, stellt man sich sogar…

mehr
Pharmakotherapie und nichtinvasive Therapie

Behandlungsmöglichkeiten bei Heuschnupfen

Die beste Behandlungsform stellt die vollständige Karenz des Allergens dar, was aber bei Pollenallergie in der Regel nicht möglich ist. Die windblütigen Pollen können kilometerweit durch die Luft fliegen. Zur symptomatischen Therapie der allergischen Rhinokonjunktivitis kommen mehrere Wirkstoffe infrage. Einziger kausaler Therapieansatz ist die spezifische Immuntherapie (SIT).

Welche Medikamente helfen gegen Pollenallergie?

Die medikamentöse Therapie umfasst Antihistaminika, Kortikosteroide, Cromone (Mastzellstabilisatoren), Leukotrienrezeptor-Antagonisten sowie abschwellende Nasentropfen und -sprays. Nicht-medikamentöse Optionen wie salzhaltige Nasensprays können Symptome ebenfalls lindern, sie sind meist aber kein Ersatz für Medikamente.

Das Wichtigste zu Antihistaminika und Co.

Orale oder topische Antihistaminika

  • neben nasalen Glukokortikoiden Therapie der 1. Wahl
  • schneller Wirkeintritt
  • orale Therapie sollte möglichst regelmäßig über die gesamte Pollensaison eingenommen werden
  • Antihistaminika der zweiten Generation gegenüber der ersten bevorzugen (keine oder geringere sedierende Wirkung, gelten als gut verträglich, neuere Wirkstoffe mit besserer Wirkung auf nasale Obstruktion)

Topische Glukokortikoide (Kortison-Nasensprays)

  • häufig als erste Behandlungsoption empfohlen
  • wirksamer als Antihistaminika-Tabletten
  • protrahierter Wirkeintritt (oft innerhalb der ersten 12 Stunden), volle Wirkung nach wenigen Tagen
  • Kombinationspräparate mit einem Antihistaminikum sind wirksamer als die Therapie mit nur einem Wirkstoff und kommen infrage, wenn ein Wirkstoff die Beschwerden nicht ausreichend lindert

Cromone (Cromoglicinsäure und Nedocromil)

  • Behandlung bereits einige Tage vor dem zu erwartenden Beginn der Symptome starten, nicht zur Linderung akuter Beschwerden geeignet
  • weniger wirksam als Antihistaminika oder lokale Glukokortikoide
  • relativ kurze Wirkdauer erfordert Anwendung mehrmals täglich
  • Cromoglicinsäure wird vor allem bei Schwangeren mit Pollenallergie-Beschwerden verwendet

Leukotrienrezeptor-Antagonisten

  • als Monotherapie kortisonhaltigen Sprays und Antihistaminika unterlegen

Dekongestiva (Nasentropfen und -sprays mit abschwellenden Wirkstoffen)

  • führen zum Abschwellen der Schleimhäute und damit zur Reduktion der nasalen Obstruktion
  • nur zur kurzfristigen initialen Therapie geeignet (höchstens über 5 bis 7 Tage)
  • bei andauernder Anwendung Gefahr der Rhinitis medicamentosa

Allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung): langfristige Lösung

Einziger ursächlicher Behandlungsansatz ist die spezifische Immuntherapie (SIT). Sie kann verhindern, dass sich die ursprüngliche Allergie auf weitere Allergene ausweitet und einem Asthma vorbeugen. Man unterscheidet zwischen subkutaner Immuntherapie (SCIT) und sublingualer Immuntherapie (SLIT). Der Stellenwert der SIT bei der Pollenallergie ist inzwischen mit dem der medikamentösen Therapie vergleichbar. Gegenüber der alleinigen Pharmakotherapie ist sie bei guter Therapieadhärenz im Langzeitverlauf zudem deutlich kosteneffektiver – Voraussetzungen sind die korrekte Indikationsstellung und der leitliniengerechte Einsatz.

Ablauf, Dauer und Indikation der Therapie

Eine Hyposensibilisierung dauert mindestens drei bis fünf Jahre und ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen möglich. Im Rahmen der SIT gibt es verschiedene Therapiekonzepte bei einer Pollenallergie: SCIT und SLIT können ganzjährig erfolgen oder präsaisonal (SCIT) bzw. prä-/kosaisonal (SLIT). 

Die aktuelle S2k-Leitlinie zur Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen nennt als Voraussetzungen für den Einsatz der Immuntherapie:

  • (1) moderate bis schwere intermittierende und persistierende allergische Rhinitis/Rhinokonjuktivitis und/oder zumindest teilkontrolliertes allergisches Asthma
  • UND (2) Nachweis einer korrespondierenden klinisch relevanten Sensibilisierung
  • UND (3) Symptome trotz symptomatischer Therapie und/oder Maßnahmen der Allergenkarenz
  • UND (4) Wirksamkeitsnachweis der geplanten Immuntherapie für die jeweilige Indikation und Altersgruppe

Zusätzlich besteht die Indikation auch bei leichteren Symptomen mit dem Behandlungsziel eines krankheitsmodifizierenden Effektes und bei Vorliegen von (2) und (4).

Die S3-Leitlinie Allergieprävention empfiehlt die Allergen-spezifische Immuntherapie bei Patientinnen und Patienten mit bestehender allergischer Rhinitis/Rhinokonjunktivitis zur Prävention eines noch nicht bestehenden Asthmas.

Erfolgsquote & mögliche Nebenwirkungen

Die Wirksamkeit der SIT ist von einigen Faktoren abhängig. Die Wichtigsten sind: Art des Allergens, Art und Dauer der Erkrankung, Art der Verabreichung, Patientenalter und insbesondere die Therapieadhärenz. 

Eine Erfolgsgarantie der SIT gibt es zwar nicht, aber die Prognose ist gut. Insgesamt erreichen bis zu 84 % der Patientinnen und Patienten eine Beschwerdefreiheit bzw. eine deutliche Verbesserung der Krankheitskontrolle.

Mehr als die Hälfte der Behandelten entwickelt (erwartbare) leichte Nebenwirkungen. Diese sind meist harmlos und selbstlimitierend. Zu den Nebenwirkungen zählen:

  • leichter Hautausschlag an der Einstichstelle
  • allergische Reaktionen (Niesen, tränende Augen, etc.)
  • Juckreiz und Schwellungen im Mund
  • Kopfschmerzen und Müdigkeit
Mehr zum Thema

Ein CO2-Dispenser soll Heuschnupfengeplagten Erleichterung bringen und zwar gegen alle Beschwerden. Bisherige Therapie­optionen schaffen dies hingegen…

mehr

Die subkutane und die sublinguale Form der spezifischen Immuntherapie haben jeweils Vor- und Nachteile. Die sollten Sie mit Ihrem Patienten…

mehr

Damit eine Hyposensibilisierung bei Pollenallergien wirkt, müssen die Patienten mindestens drei Jahre am Ball bleiben. Mit Spritzen scheint das am…

mehr

Fast zwei Drittel weniger Medikamente brauchen Patienten allergischer Rhinitis, wenn sie sich mindestens zwei Jahre lang mit einer subkutanen…

mehr
Prävention

Durch verschiedene Maßnahmen lässt sich das Risiko für die Entwicklung von Allergien im Kindesalter reduzieren. Eine umfassende Übersicht bietet die S3-Leitlinie Allergieprävention. Zentrale Punkte umfassen insbesondere die Ernährung der Mutter während Schwangerschaft und Stillzeit sowie die des Säuglings.

Wie kann man Kinder vor Allergien schützen?

Zu den Empfehlungen gehören unter anderem:

  • vielseitige und vollwertige Ernährung während Schwangerschaft und Stillzeit (keine „allergenarmen“ Diäten)
  • bei Stillwunsch der Mutter keine Zufütterung von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen
  • wenn möglich die ersten vier bis sechs Lebensmonate ausschließlich Stillen, mit Einführung der Beikost weiter stillen
  • keine sojabasierte Säuglingsnahrung zum Zweck der Allergieprävention (losgelöst von diesem Zweck möglich)
  • keine diätetische Restriktion durch Meidung potenter Nahrungsmittelallergene im ersten Lebensjahr, Hühnerei durcherhitzen (kein Rührei)
  • rauchfreie Umgebung während und nach der Schwangerschaft
  • Exposition gegenüber Luftschadstoffen geringhalten
  • Katze in Familien mit erhöhtem Allergierisiko oder bei Risikokindern nicht neu anschaffen, von einer Hundehaltung muss nicht abgeraten werden
Mehr zum Thema

Vielfalt, so lautet offenbar das Zauberwort , wenn es um die Prävention von Allergien geht: Vielfalt beim Essen, bei der tierischen Umgebung und der…

mehr
Leben mit der Krankheit

Leben mit Pollenallergie: Alltagstipps für Betroffene

Um die Exposition zu vermindern, kann man Patientinnen und Patienten einige Tipps an die Hand geben. Diese umfassen u.a.:

  • längere Aufenthalte im Grünen (vor allem auf blühenden Wiesen und Feldern) während der Blühphase vermeiden
  • am Tag die Fenster geschlossen halten und nur morgens (in der Stadt) oder abends (auf dem Land), wenn weniger Pollen fliegen, lüften
  • Pollenschutzgitter an Schlafzimmerfenstern anbringen
  • vor dem Schlafen die Haare waschen

Pollenallergie und Kreuzallergie: Was Sie wissen müssen

Menschen mit Pollenallergie vertragen häufig auch bestimmte Nahrungsmittel nicht. Das liegt daran, dass z.B. die Allergene in Baumpollen Proteinen ähneln, die in anderen Pflanzen, Früchten oder Gemüsen vorkommen. So kann jemand mit einer Birkenpollenallergie auch allergisch auf Äpfel, Haselnüsse, Sojabohnen oder Karotten reagieren. Mitunter spricht man dann vom Birken-Obst-Syndrom.

Welche Nahrungsmittel können Kreuzreaktionen auslösen?

Kreuzallergien zwischen Baumpollen (z.B. Birke, Erle, Hasel) und Nahrungsmitteln kommen häufig vor. Betroffene können auf folgende Lebensmittel allergisch reagieren: Apfel, Haselnuss, Karotte, Kartoffel, Kirsche, grüne Kiwi, Nektarine, Pfirsich, Aprikose, Pflaume, Sellerie, Soja, Feige.

Etwas weniger häufig gibt es Kreuzallergien zwischen Kräuterpollen (z.B. Beifuß) und Nahrungsmitteln. Betroffene reagieren dann möglicherweise auf Gewürze (Anis, Curry, Paprika, Pfeffer, Muskat, Zimt, Ingwer, Koriander etc.), Karotte, Mango, Sellerie und Sonnenblumenkerne. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom Sellerie-Beifuß-Gewürz-Syndrom, Beifuß-Senf- oder Beifuß-Litschi-Syndrom.

Ernährungstipps für Menschen mit Kreuzallergien

Patientinnen und Patienten, die auf bestimmte Nahrungsmittel kreuzallergisch reagieren, sollten vorrangig versuchen, diese zu meiden. Um eine gesunde Ernährung zu gewährleisten, sollten Betroffene auf andere Obst- und Gemüsesorten ausweichen, die sie eindeutig vertragen.

Im Gegensatz zu primären Lebensmittelallergien ist ein kompletter Verzicht bei vielen Kreuzallergien aber nicht nötig. Ein Erhitzen der entsprechenden Lebensmittel führt zu einer Zerstörung des Allergens, sodass i.d.R. keine Symptome mehr auftreten. Bei Haselnüssen und Erdnüssen beispielsweise funktioniert dies allerdings weniger gut.

Verarbeitete Äpfel in Form von Apfelkuchen oder pasteurisiertem Apfelsaft werden im Rahmen einer Birkenpollenallergie meist gut vertragen. Bei Betroffenen, die bereits heftige Reaktionen auf rohe Äpfel zeigten, werden „Experimente“ mit Apfelsorten und -verarbeitungsformen jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht empfohlen.

Pollenflugkalender: Wann fliegen welche Pollen?

Zu den Pflanzen, die oft bereits am Anfang eines Jahres Beschwerden auslösen, zählen Hasel (Februar), Erle (März) und Birke (April). Mitte April bis Mitte Mai fliegen zusätzlich Eschenpollen, Mai ist der klassische Pollenflugmonat für Buchen- und Eichenpollen. Gräser und Beifuß dominieren im Sommer und im September fliegen vorwiegend Ambrosiapollen.

Es gibt einige Apps und Webseiten zur Pollenflugvorhersage. Aktuelle Informationen finden sich zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst und der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst: www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizespollen/gefahrenindexpollen.html
www.pollenstiftung.de/pollenvorhersage/wochenprognose.html

Eine App der Berliner Charité namens „Pollenius“ liefert erstmals Echtzeitdaten zum Pollenflug in Berlin.

Mehr zum Thema

Pollenallergie

Die Pollenflugzeit beginnt früher und endet später, dazu werden die Partikel aggressiver. Umweltmediziner schlagen Alarm und zeichnen ein düsteres…

mehr
Leitlinien

Die S3-Leitlinie Allergische Rhinitis wird voraussichtlich im April 2026 fertiggestellt. Die S2k-Leitlinie Rhinosinusitis ist 2024 abgelaufen: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/017-049

Weitere relevante Leitlinien

S3-Leitlinie Allergieprävention: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/061-016

S2k-Leitlinie Allergen-Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/061-004

S2k-Leitlinie Standardisierte Durchführung des nasalen und konjunktivalen Provokationstest bei allergischen Erkrankungen der oberen Atemwege: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/061-009

S2k-Leitlinie Akuttherapie und Management der Anaphylaxie: register.awmf.org/de/leitlinien/detail/061-025

International Consensus Statement on Allergy and Rhinology: Allergic Rhinitis: onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/alr.22073

ARIA guideline 2019: treatment of allergic rhinitis in the German health system: www.dustri.com/article_response_page.html?artId=186280&doi=10.5414/ALX02120E&L=0

Pocket Guides des European Forum for Research and Education on Allergy and Airway Diseases (EUFOREA): www.euforea.eu/pocket-guides/

Weitere Quellen

www.dgaki.de/

www.daab.de/allergien/pollenallergie-heuschnupfen/

www.allergieinformationsdienst.de/

gesundheitsinformation.de/

www.ecarf.org/info-portal/allergien/pollenallergie/

Forschung
Mehr zum Thema

Pollenallergie

Wenn eine Hyposensibilisierung nicht funktioniert, hatte man eventuell das falsche Pollenallergen im Visier. Zur weiteren Abklärung sollte auf weniger…

mehr
Abrechnung

„Gebühren-Handbuch digital“

Verschenken Sie kein Honorar: Das „Gebühren-Handbuch digital“ ist die ideale Weiterentwicklung der Printausgabe des bekannten „Medical Tribune Gebühren-Handbuchs“ - statt 2000 Buchseiten der schnelle digitale Zugriff.

Was Ihnen die Abrechnung leichter macht:

  • die immer aktuelle Fassung von EBM und GOÄ (Einheitlicher Bewertungsmaßstab und Gebührenordnung für Ärzte)
  • Tipps und Experten-Kommentare zur Honorarabrechnung (EBM/GOÄ), graphisch aufbereitet und leicht verständlich
  • Kommentare von Kollegen lesen und selbst kommentieren
  • persönliche Notizen und Lesezeichen setzen

Zum Gebühren-Handbuch digital »

Fortbildungen

07.05.2025 | 16:00 - 19:15 Online

Case Conference 2025

Neues Wissen von Fall zu Fall

Details Online-Teilnahme Programm
09.05.2025 | 07:30 - 08:15 Online

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Krämpfe der Skelettmuskulatur – Diagnostik, Therapie und Prophylaxe

Details Online-Teilnahme Programm
16.05.2025 | 07:30 - 08:15 Online

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Reizdarmsyndrom: innovative Therapieoptionen mittels DIGA?

Details Online-Teilnahme Programm
Termin Fortbildung Ort  
07.05.2025 | 16:00 - 19:15

Case Conference 2025

Neues Wissen von Fall zu Fall

Details Online-Teilnahme Programm
Online
4 CME-Punkte
kostenfrei
09.05.2025 | 07:30 - 08:15

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Krämpfe der Skelettmuskulatur – Diagnostik, Therapie und Prophylaxe

Details Online-Teilnahme Programm
Online
1 CME-Punkt
kostenfrei
16.05.2025 | 07:30 - 08:15

Frühstücksfortbildung am Freitag 2025

Reizdarmsyndrom: innovative Therapieoptionen mittels DIGA?

Details Online-Teilnahme Programm
Online
1 CME-Punkt
kostenfrei
Alle Fortbildungen




Diese Informationen dienen ausschließlich der Aus- und Weiterbildung von Angehörigen und Studenten der medizinischen Fachkreise (z.B. Ärzte) und enthalten nur allgemeine Hinweise. Sie dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden und sind kein Ersatz für eine ärztliche Beratung oder Behandlung. Die jeweiligen Autoren haben die Inhalte nach bestem Wissen gepflegt. Dennoch sollten Sie die Informationen stets kritisch prüfen und mit zusätzlichen Quellen vergleichen. Die Autoren und die Betreiber von medical-tribune.de übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch nicht-kontrollierte Anwendung von Empfehlungen und Inhalten entstehen. Beiträge, die Angaben zum Einsatz und zur Dosierung von Medikamenten machen, sind die persönliche Einschätzung der Autoren. Sie ersetzen nicht die Empfehlungen des Herstellers oder des behandelnden Arztes oder Apothekers.