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Krebsforschungszentrum wirbt für die Teilnahme an klinischen Studien

Gesundheitspolitik Autor: Cornelia Kolbeck

Zu wenig Teilnahmebereitschaft heißt wenig Fortschritte in der Krebsforschung. Zu wenig Teilnahmebereitschaft heißt wenig Fortschritte in der Krebsforschung. © iStock/gorodenkoff
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Ohne klinische Studien gebe es keinen Fortschritt im Kampf gegen Krebs, bemerkt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Die Teilnahme an klinischen Studien eröffne Chancen, sie könne aber auch Risiken bergen.

Als Vorteil für Teilnehmer an klinischen Studien beschreibt das DKFZ, dass Diagnostik und Behandlungsablauf standardisiert und auf höchstem Niveau stattfinden. Die Betreuung durch die Studienärzte sei sehr intensiv. Außerdem hätten Patienten Zugang zu neuen Behandlungsmethoden, die noch nicht für den Routineeinsatz zugelassen sind und möglicherweise neue Chancen eröffnen. Als Nachteil wird beschrieben, dass sich z.B. das neue Medikament als weniger wirksam entpuppt oder es bisher noch nicht erkannte Nebenwirkungen aufweist. Zudem müssten sich Studienteilnehmer zahlreichen Untersuchungen unterziehen, was viel Zeit kostet und somit zur Belastung werden kann.

DKTK-Register gibt Überblick zu Forschungsprojekten

„Wir sind auf eine konstant hohe Teilnahmebereitschaft angewiesen. Nur so können wir Fortschritte im Kampf gegen Krebs erzielen“, sagt Professor Dr. Richard Schlenk, Leiter der Studienzentrale am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Zur Sorge mancher Patienten, sie könnten von den Forschern als „Versuchskaninchen“ missbraucht werden, verweist er darauf, dass diagnostische Maßnahmen und Behandlungen jederzeit abgelehnt werden können und die Teilnahme an einer klinischen Studie jederzeit zu widerrufen ist.

Es werde darüber nachgedacht, Patienten bereits bei der Entwicklung des Studiendesigns miteinzubeziehen, so Prof. Schlenk. „Mit diesem Schritt kann die Akzeptanz der Teilnehmer und damit auch Durchführbarkeit und Qualität unserer Studien weiter verbessert werden.“ Als problematisch beschreibt der Wissenschaftler die Studienaufnahme von Menschen mit unzureichenden Deutschkenntnissen, denn „der Einsatz von übersetztem Aufklärungsmaterial und Dolmetschern scheitert häufig an fehlender Infrastruktur und finanziellen Ressourcen“.

Wer seine Patienten für die Teilnahme an einer Studie gewinnen möchte, kann u.a. auf Informationsmaterial des NCT-Heidelberg verweisen oder auf das Zentrale Studienregister des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK). Das Studienregister bietet einen Überblick zu onkologischen Studien an DKTK-Standorten, die momentan Patienten aufnehmen. Nutzer können auch passende Studien gezielt suchen.

Quelle: DKFZ-Information

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