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HPV-Impfung: Sicherer Sex auch für Jungs

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

STIKO erweitert Empfehlung zur HPV-Impfung.
STIKO erweitert Empfehlung zur HPV-Impfung. © Fotolia/Africa Studio
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Der Beschluss der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut, die HPV-Impfung künftig auch Jungen zu empfehlen, wird von den Kinderärzten begrüßt.

Trotz Aufklärungsarbeit wird hierzulande nur ca. ein Drittel aller Mädchen im empfohlenen Zeitraum von 9 bis 14 Jahren gegen Humane Papillomviren (HPV), die beim Sex übertragen werden und Krebserkrankungen auslösen können, geimpft. Mit 17 Jahren sind nur 45 % der Mädchen komplett gegen HPV immunisiert.

„Damit ist ein guter Herdenschutz nicht zu gewährleisten“, schreibt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer Pressemitteilung. Er begrüßt deshalb die STIKO-Empfehlung für eine geschlechtsneutrale Vakzinierung zwischen 9 und 14 Jahren. Das Nachholen verpasster Impfungen soll spätestens bis zum 18. Geburtstag erfolgen.

Mit Veröffentlichung spätes­tens im Epidemiologischen Bulletin 34/2018 Ende August werde die Empfehlung offiziell, erklärt der BVKJ. Dann hat der Gemeinsame Bundesausschuss drei Monate Zeit, die Aufnahme in die Schutzimpfungsrichtlinie zu prüfen. Gesetzlich versicherte Eltern, die ihre Jungen jetzt schon immunisieren lassen wollen, sollten wegen der Kostenübernahme zuvor mit ihrer Krankenkasse sprechen.

Kassen wie die DAK-Gesundheit und die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union kündigten an, die Kosten der HPV-Impfung für Jungen schon jetzt zu übernehmen.

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