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Mit grünen Glühbirnen Migräne-Beschwerden lindern

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Migräne-Attacken sind stark vom Licht abhängig. Migräne-Attacken sind stark vom Licht abhängig. © iStock/bunditinay
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Für Migränepatienten eröffnet sich eine unverhoffte Therapieoption: Monochromatisches grünes Licht vermag den Kopfschmerz deutlich zu reduzieren.

Eigentlich triggert eine Lichteinwirkung die Migräne-Beschwerden. Doch schon vor Jahren machten Forscher der Harvard Medical School in Boston eine überraschende Entdeckung: Speziell blaues Licht lös­te bei blinden Patienten Schmerzen aus. In einer aktuellen Studie gingen sie der Frage nach, ob die Intensität der Kopfschmerzen nachlässt, wenn man das blaue Licht isoliert blockiert.

Blaues Licht intensiviert Migräne-Beschwerden

Während einer akuten Migräneattacke wurden Patienten mit normalem Sehvermögen Licht verschiedener Wellenlängen und Stärke ausgesetzt. Bei hoher Lichtintensität, wie in einem hell erleuchteten Büro, berichteten fast 80 % der Probanden eine Verstärkung der Kopfschmerzen. Dies galt für alle Farben – außer Grün. Erstaunlicherweise verminderte dieser Wellenlängenbereich beim Einsatz in niedriger Intensität sogar den Kopfschmerz um etwa 20 %.

Auf der Suche nach der Ursache fanden die Forscher heraus, dass das grüne Licht in Retina und Cortex der Probanden deutlich geringere elektrische Signale erzeugt als andere Farben. Eine Glühbirne, die "rein" grünes Licht mit geringer Intensität ausstrahlt, sowie eine Sonnenbrille, die nur das grüne Licht durchlässt, sind derzeit in der Entwicklung.

Quelle: Noseda R et al. Brain 2016; online first