Übers Ziel hinaus gestochen Granulome sind häufigste Tattookomplikation

EADV 2025 Autor: Dr. Susanne Gallus

Weltweit hat sich etwa jeder Fünfte ein Tattoo stechen lassen. Weltweit hat sich etwa jeder Fünfte ein Tattoo stechen lassen. © xartproduction - stock.adobe.com

Weltweit hat sich etwa jeder Fünfte ein Tattoo stechen lassen. Dr. Nicolas Kluger vom Aava Ärztezentrum in Helsinki berichtet in einem Posterbeitrag darüber, was alles schiefgehen kann, wenn man seine Haut verzieren lässt. Er und sein Team werteten die kutanen Komplikationen von 104 Patientinnen und Patienten aus.

Am häufigsten traten granulomatöse Reaktionen auf (29 %), darunter neun kutane Sarkoidosen – der Großteil der Granulome befand sich in schwarzen Motiven. Allergisch reagierten Tätowierte dagegen am häufigsten auf rote Tinten, insgesamt lag der Anteil solcher Reaktionen bei 22 %. Die Allergien und Granulome wurden i. d. R. erfolgreich mit hochpotenten topischen Steroiden oder topischem Tacrolimus zur Abheilung gebracht, drei Allergien erforderten Steroidinfiltrationen. Bei Granulomen, die nicht auf Steroide ansprachen, kam u. a. orales Hydroxychloroquin zum Einsatz. Als weitere Komplikationen ereigneten sich Infektionen, Kontaktekzeme und Hautläsionen aufgrund des zu intensiven Traumas („overworked Tattoo“).Kutane Neoplasien waren selten und meist benigne.

Dr. Kluger erinnert daran, dass man Kontaktekzeme auf Pflegeprodukte nicht mit einer Tintenallergie verwechseln sollte. Erstere lassen sich gut daran erkennen, dass die Reaktion flächiger und nicht auf das Motiv beschränkt ist.

* European Academy of Dermatology and Venereology

Quelle: EADV* Congress 2025