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Handekzem, Lupus oder etwas ganz anderes? Ein Fallbericht

Autor: Kathrin Strobel

Seit ca. 1,5 Jahren klagt ein Computerspezialist über entzündlich-eitrige Läsionen an manchen Fingerendgliedern. Seit ca. 1,5 Jahren klagt ein Computerspezialist über entzündlich-eitrige Läsionen an manchen Fingerendgliedern. © Dr. Walter Ecker, Twistringen
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Was steckt wohl hinter den entzündlich-eitrigen Läsionen an den Händen des Computerspezialisten? Mehrere Möglichkeiten kommen in Betracht, doch welche ist die richtige? Dieser Patient ist ein Fall für den Experten.

Dr. Walter Ecker, Internist in Twistringen: Ein 45-jähriger Computerspezialist weist seit ca. 1,5 Jahren an den Endgliedern einzelner Finger einer Hand entzündlich-eitrige Läsionen mit Nagelbeteiligung auf. Mittlerweile sind auch diskrete Veränderungen an der zweiten Hand sichtbar. Die Pilzkultur ist negativ, das Labor unauffällig bis auf eine leicht erhöhte GPT. Fusidinsäure plus Betamethason lindert die Beschwerden kurzzeitig. Flupredniden­acetat plus Gentamicinsulfat zeigt keine Wirkung. Könnte eine Erkrankung aus dem rheumatologischen Formenkreis vorliegen?

Dr. Christoph­ Löser­, Hautklinik am Klinikum Ludwigshafen: Da nicht alle Finger betroffen sind, handelt es sich eher nicht um einen Chilblain-Lupus (erythematodes). Dennoch könnte eine Histologie diesbezüglich Klarheit schaffen. Sollte diese keinen Hinweis auf einen Lupus ergeben und sich kein anderer Auslöser für die Hautveränderungen finden lassen (z.B. Beruf, Hobby), spricht das Bild für eine chronische Paronychie. Dazu passt auch das Ansprechen auf topische Steroide. Die Chronizität der Ereignisse lässt sich gut an der Nagelplatte ablesen.

Seifen und Irritanzien sollten ebenso wie häufiger Wasserkontakt oder Manipulationen gemieden werden. Intensive Rückfettung ist empfehlenswert. Das Tragen von Baumwollhandschuhen kann ebenfalls hilfreich sein.

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Dr. Christoph Löser, Hautklinik am Klinikum Ludwigshafen Dr. Christoph Löser, Hautklinik am Klinikum Ludwigshafen © zVg