
Risikomarker von der Hautfarbe abhängig? Lp(a) bei People of Color nicht mit Herzinsuffizienzgefahr assoziiert

Pathophysiologie und Risikofaktoren einer Herzinsuffizienz unterscheiden sich von Fall zu Fall. Und die Suche nach Faktoren, die sich zur Risikostratifizierung oder als Therapieziel eignen, hält an. Ein potenzieller Marker in diesem Kontext ist das Lipoprotein(a). Jedoch fehlten bislang größere Studien, die auch Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. Ein Team um Dr. Sarah Nomura von der Universität von Minnesota in Minneapolis hat versucht, diese Forschungslücke zu schließen.
Die Forschenden führten eine gepoolte Analyse der Studien MESA (Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis), FOS (Framingham Offspring Study) und ARIC (Atherosclerosis Risk in Communities Study) durch. Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen Lp(a)-Spiegel und dem Herzinsuffizienzrisiko bei Weißen (n = 12.903) und Schwarzen (n = 3.868) Teilnehmenden. Insgesamt erkrankten 2.759 Personen an einer Herzschwäche.
Bei Menschen mit heller Hautfarbe war ein Baseline-Lp(a)-Spiegel ≥ 50 mg/dl mit einem signifikant höheren allgemeinen Herzinsuffizienzrisiko verbunden (Hazard Ratio, HR, 1,19). Dieses betraf HFpEF* (HR 1,32) und HFrEF** (HR 1,33) gleichermaßen. Entsprechende Zusammenhänge ließen sich unter den Teilnehmenden mit dunkler Hautfarbe und einem Lp(a) ≥ 50 mg/dl nicht feststellen. Die Hazard Ratios lagen bei 0,93, 0,97 und 0,89.
In einer weiterführenden Analyse schloss das Autorenteam Personen mit Myokardinfarkt in der Vorgeschichte aus. Nach Anwendung dieses Kriteriums bestand auch in der Weißen Population keine Assoziation mehr zwischen Lp(a) und Herzinsuffizienzrisiko. Die Forschenden folgern daraus, dass der Effekt vermutlich hauptsächlich durch einen stattgehabten Herzinfarkt vermittelt wird.mes
*heart failure with preserved ejection fraction
*heart failure with reduced ejection fraction
Quelle: Nomura S et al. J Am Heart Assoc 2025; 14: e038608; doi: 10.1161/JAHA.124.038608