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Prognosemarker bei ILD Monozyten verraten Tx-Kandidaten

Autor: Michael Brendler

Aber lassen sich allein anhand der Monozytenzahl künftige Krankheitsverläufe abschätzen? Aber lassen sich allein anhand der Monozytenzahl künftige Krankheitsverläufe abschätzen? © VectorMine - stock.adobe.com
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ILD-Patienten hat die Medizin bislang therapeutisch nur wenig anzubieten. Umso wichtiger ist es, die wenigen Spenderlungen denjenigen Patienten zur Verfügung zu stellen, die von ihnen am meisten profitieren. Um solche Kandidaten auszuwählen, bedarf es allerdings zuverlässiger Biomarker für die Prognose – und die fehlen bislang.

Die Messung der Monozyten im peripheren Blut könnte diese Lücke möglicherweise schließen, hofft Dr. ­Bohyung ­Min von der Abteilung für Pneumologie der University of Calgary. Denn aktivierte Monozyten bilden bei Betroffenen häufig profibrotische matrizelluläre Proteine. Genprofile deuten ebenfalls auf eine tragende Rolle der Monozyten bei der Pathogenese hin. Und es gibt noch andere Indizien. 

Aber lassen sich allein anhand der Monozytenzahl künftige Krankheitsverläufe abschätzen? Dr. Min und ihre Kollegen sind zuversichtlich. Sie haben die Studien zu diesem Thema im Rahmen eines systematischen Reviews ausgewertet und kommen zu dem Ergebnis, dass ein höherer Mono­zytenwert im peripheren Blut tatsächlich mit einem erhöhten Risiko für eine Krankheitsprogression einhergeht. Zudem ist er mit einer erhöhten Mortalität assoziiert. In der Monozytenzahl sehen sie deshalb einen vielversprechenden und leicht zu erhebenden Biomarker für die Prognose einer ILD.

Quelle: Min B et al. Eur Respir Rev 2023; 32: 230072; DOI: 10.1183/16000617.0072-2023