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Niereninsuffizienz Schlaf, Nierchen, schlaf

Autor: Maria Weiß

Es besteht ein inverser Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Erkrankungsrisiko. Es besteht ein inverser Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Erkrankungsrisiko. © iStock/demaerre
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Menschen, die schlecht und zu wenig schlafen, haben unter bestimmten Umständen ein erhöhtes Risiko für chronische Nierenerkrankungen.

Gesunder Schlaf scheint ein wichtiger Schutzfaktor für die Nieren zu sein. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Tingting Geng von der Tulane University in New Orleans und Kollegen.

Aus der UK-Biobank wählten die Forscher für ihre Studie knapp 400.000 Europäer zwischen 38 und 78 Jahren aus, bei denen zum Zeitpunkt der Rekrutierung keine Niereninsuffizienz bekannt war. Alle füllten zunächst einen Fragebogen zu ihren Schlafgewohnheiten aus. Als Kriterien für eine gesunde Nachtruhe galten 7–8 Stunden Schlafdauer, chronobiologischer Typus „Morgenmensch“ sowie das Nichtvorhandensein von Schlaflosigkeit, regelmäßigem Schnarchen und exzessiver Tagesmüdigkeit. Mit ihren Antworten konnten die Teilnehmer maximal fünf Score-Punkte erreichen.

Risikoreduktion um 23 %

Nach im Schnitt elf Jahren Follow-up hatten knapp 19.000 Probanden eine Niereninsuffizienz entwickelt. Wie sich herausstellte, bestand ein inverser Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Erkrankungsrisiko. Gute Schläfer (5 Punkte) hatten im Vergleich zu schlechten (0–1 Punkte) ein um 23 % geringeres Risiko für ein Versagen des Organs. Am deutlichsten ausgeprägt war die Korrelation bei Menschen unter 60 Jahren sowie bei Personen ohne vorbestehende Hypertonie. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass hohes Alter und Hypertonie zu den stärks­ten Risikofaktoren für eine chronische Niereninsuffizienz gehören. Bei Betroffenen fallen dann schwächere Risikofaktoren wie schlechte Schlafqualität kaum mehr ins Gewicht.

Die Studienergebnisse liefern erneut Argumente dafür, der Schlafhygiene als präventive Strategie für eine bessere Gesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Quelle: Geng T et al. Mayo Clin Proc 2022; 97: 68-77; DOI: 10.1016/j.mayocp.2021.08.028.