Virusgefahr durch gefrorene Beeren Virusgefahr durch gefrorene Beeren
Bis zu 7 % aller Hepatitis-A-Ausbrüche gelten als lebensmittel- und nicht als reisebedingt.
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Infektionen mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) im Kindesalter sind in Hochlohnländern aufgrund besserer Hygienestandards selten. Allerdings zeigt sich in europäischen Staaten eine zunehmende Anfälligkeit für schwere Verläufe bei nichtimmunen Erwachsenen. Das spiegele sich auch in der steigenden Hospitalisierungsrate aufgrund von HAV-Infektionen wider, erklärte Prof. Dr. Thomas Berg vom Uniklinikum Leipzig. Einer Studie zufolge lag sie in Deutschland 2012 bei 52 %, 2019 hingegen bei 66 %. Solche Daten unterstreichen laut dem Experten, wie wichtig eine kontinuierliche epidemiologische Kontrolle und Präventionsmaßnahmen sind.
Besonders Menschen über 55 Jahre oder mit chronischen Lebererkrankungen haben ein nicht zu vernachlässigendes Sterblichkeitsrisiko. Die Krankheit kann außerdem die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Des Weiteren geht aus Studienergebnissen hervor, dass eine Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus eine immunvermittelte Hepatitis auslösen kann, die einer Autoimmunhepatitis ähnelt.
Eine generelle Impfempfehlung in Kombination mit der Impfung gegen Hepatitis B könnte eine wirksame Strategie zur Prävention von Ausbrüchen sein – unabhängig von der Infektionsquelle. Denn viele Infektionen mit dem Hepatitis-A-Virus lassen sich nicht auf Reisen zurückführen, sondern sind autochthon erworben. So gelten bis zu 7 % aller Ausbrüche weltweit als lebensmittelbedingt. Quellen können u. a. Backwaren, Granatapfelkerne und gefrorene Beerenmischungen sein. Für Letzteres liegt die virale Prävalenz in Europa bei ca. 1 %.
Quelle: Medical-Tribune-Bericht