Anzeige

Warum heißt Mumps Ziegenpeter?

Autor: uka

Kommt der Name von der Ziege, die von Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik heimgesucht wird? Kommt der Name von der Ziege, die von Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik heimgesucht wird? © Pixabay
Anzeige

Ziegenpeter: Wo, bitteschön, kommt diese Bezeichnung für die Parotitis epidemica her? Ernsthafte Forschung brachte Überraschendes zu Tage.

Mit Akribie durchsuchte Magister Bernd Grün aus Tübingen etymologische Werke, um die Ziegenpeter-Frage zu klären. Und der studierte Historiker, Literaturwissenschaftler und Philosoph wurde fündig -gleich dreifach. Mit gebotenem Ernst berichtet er, dass der Begriff nach Variante 1 auf das verschwollene, leicht einfältig wirkende Aussehen der mumpsgeplagten Patienten zurückzuführen sei. „Peter“ - alle Herren gleichen Namens mögen es verzeihen - stehe für „Tölpel“. Und ein solcher sei halt nur zum Ziegenhüten zu gebrauchen.

Variante 2 ist dagegen recht profan. Zwar gibt es hiernach keine Erklärung für den „Peter“, doch für die „Ziege“. Der althergebrachte Name für die Parotitis ist demnach ganz einfach davon hergeleitet, dass dieses milchspendende Meckertier, ebenso wie anderes Viehzeug, von Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik heimgesucht wird.

Variante 3 dagegen erinnert fast an einen Fantasy-Roman. Demnach kann von „Ziegenpeter“ auf einen Kobold oder ein elbisches Wesen geschlossen werden. Mit dem wundersamen Volk aus Tolkiens „Herr der Ringe“ hat dieser Elb allerdings nichts zu tun. Laut Deutschem Wörterbuch verhält es sich so, dass „Ziegenpeter" der ursprüngliche Name des Kobolds ist, „der die Krankheit angestiftet hat und in dem sie haust“.

Bezweifelt werden darf der Nutzen einer bei der Recherche nebenbei entdeckten Mumpskur. Danach wurde propagiert, erkrankten Kindern über Nacht einen Ziegenstrick um den Hals zu binden - was wohl eher dem Kind als den Viren gefährlich wird.

Eins aber scheint nun erwiesen: „Ziegenpeter“ bezieht sich nicht auf den „Geißenpeter“ aus dem Buch „Heidi“. Der war zwar auch nicht der Hellste, aber von geschwollenen Ohrspeicheldrüsen ist in Johanna Spyris berühmtem Werk nichts zu lesen.