Umfrage zum BCC Basalzellkarzinom: Wann ist Abwarten eine vertretbare Option?

Autor: Sabine Mattes

Unter bestimmten Umständen kann bei Seniorinnen und Senioren mit Basalzellkarzinom (BCC) eine aktive Überwachung als Alternative zur Standardtherapie in Betracht gezogen werden. Unter bestimmten Umständen kann bei Seniorinnen und Senioren mit Basalzellkarzinom (BCC) eine aktive Überwachung als Alternative zur Standardtherapie in Betracht gezogen werden. © Mimia - stock.adobe.com (Generiert mit KI)

Unter bestimmten Umständen kann bei Seniorinnen und Senioren mit Basalzellkarzinom (BCC) eine aktive Überwachung als Alternative zur Standardtherapie in Betracht gezogen werden.

Von 66 befragten Dermatologinnen und Dermatologen aus 14 europäischen Ländern standen mehr als zwei Drittel dem Ansatz grundsätzlich positiv gegenüber – v. a. bei hohem Alter (> 75 Jahren) und Gebrechlichkeit.

Allgemeinzustand als entscheidender Faktor

Fast alle Befragten hatten in der Vergangenheit die Strategie empfohlen, sehen sie jedoch im Regelfall nicht als erste Wahl. In der Umfrage wurde „Watchful Waiting“ meist bei oberflächlichen BCC außerhalb des Gesichtsbereiches bei Menschen mit begrenzter Lebenserwartung in Betracht gezogen. Letztere stellte den wesentlichen Faktor dar, aber auch Patientenpräferenzen und kognitive Verfassung spielten eine Rolle.

Die größten Bedenken wurden in Bezug auf Blutungen, Ulzerationen und funktionelle Beeinträchtigungen geäußert. Neun Befragte bedauerten nachträglich die Wahl der Methode, da sich der Tumor unerwartet vergrößerte oder Betroffene länger lebten als antizipiert – was die BCC komplexer werden ließ. Fast ein Drittel der Befragten berichtete aber, dass sie bei Menschen mit schlechtem Allgemeinzustand z. B. auf eine komplizierte OP besser verzichtet hätten. Viele wünschen sich, dass Leitlinien Kriterien, wichtige Faktoren und Follow-up-Strategien klarer definieren.

Quelle: Van Coile L et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2025; doi: 10.1111/jdv.20884