Anzeige

Depressive Ärzte gefährden Patienten – sie machen doppelt so viele Fehler

Autor: Michael Brendler

Auf den Schultern von Ärzten lastet eine große Verantwortung. Wenn etwas schief geht, können einige dies nicht ertragen. Auf den Schultern von Ärzten lastet eine große Verantwortung. Wenn etwas schief geht, können einige dies nicht ertragen. © iStock/gpointstudio
Anzeige

Depressionen sind in der Medizin ein gängiges Problem – das gilt leider auch für die, die sie ausüben. Doch depressive Mediziner suchen sich nur selten Hilfe und das obwohl sie sich damit in einer Teufelsspirale begeben.

Kunstfehler können nicht nur die Ursache von Depressionen sein, sondern auch deren Folge. Ärzte aus den USA und Brasilien werteten elf Studien mit insgesamt 21 517 Teilnehmern aus und stellten fest, dass bei Ärzten mit eindeutig depressiven Symptomen fast doppelt so häufig etwas schiefgeht wie bei psychisch gesunden (relatives Risiko 1,95). Das gilt sowohl für jüngere und erfahrene Mediziner als auch für chirurgische und nicht-chirurgische Fächer.

Anhand der Daten ermittelten die Forscher, dass das Risiko, in Zukunft einen Fehler zu produzieren, bei einem depressiven Doktor um 62 % über dem eines gesunden Arztes liegt. Umgekehrt ist es nach einem medizinischen Fehler um 67 % wahrscheinlicher, depressive Symptome zu entwickeln. Das Problem: Bislang suchen zu wenig depressive Ärzte Hilfe und ihre Arbeitgeber bemühen sich nur selten um Prävention.

Quelle: Pereira-Lima K. JAMA Netw Open 2019; 2: e1916097; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2019.16097