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HPV-assoziierte penile Karzinome Dringen nicht so tief ein

Autor: Sabine Mattes

Die Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass HPV-assoziierter Krebs weniger aggressiv wächst. Die Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass HPV-assoziierter Krebs weniger aggressiv wächst. © Kt Stock – stock.adobe.com
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Humane Papillomviren fördern die Krebsentwickung, das ist bekannt. Tumoren am Penis scheinen aber weniger aggressiv, wenn sie auf diesem Boden wachsen als im Zuge von Dermatosen oder Phimosen.

In einer kleinen Beobachtungsstudie haben portugiesische Wissenschaftler die Rolle humaner Papillomaviren (HPV) bei der Entstehung peniler Karzinome untersucht. Die retrospektive Analyse umfasste 25 Männer im Alter von 25 bis 78 Jahren, bei denen zwischen 2012 und 2021 ein invasives peniles Plattenepithelkarzinom (11 Patienten) oder eine penile intraepitheliale Neoplasie (PeIN, 14 Patienten) diagnostiziert worden war.

45 % der Patienten mit invasivem Tumor und 93 % der Patienten mit PeIN Grad 1–3 waren HPV-positiv. Die in den Läsionen gefundene DNA stammte zu 95 % von Hochrisiko-HPV-Typen. In 90 % der Fälle handelte es sich um Genotypen, die vom nonavalenten Impfstoff abgedeckt werden. HPV-infizierte Männer waren im Schnitt jünger als nicht-infizierte. Sie litten seltener an Phimosen und vergleichsweise öfter an einer PeIN. Im Gegenzug wurde bei HPV-negativen Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit ein invasives peniles Plattenepithelkarzinom diagnostiziert. Phimosen sowie genitale Dermatosen traten bei ihnen häufiger auf. Die Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass HPV-assoziierter Krebs weniger aggressiv wächst, so die Forscher.

Quelle: Guimaraes MJ et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2024; 38: 186-190; DOI: 10.1111/jdv.19393