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Pharmahersteller Engelhard „Ein wichtiges Signal in Sachen Gesundheit“

Medizin und Markt Autor: Bianca Lorenz

Am Drücker: Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Richard und Oliver Engelhard sowie Dr. Kai Joachimsen (v.l.n.r.) geben symbolisch das Startsignal für die millionenschwere Produktionsstätte. Am Drücker: Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Richard und Oliver Engelhard sowie Dr. Kai Joachimsen (v.l.n.r.) geben symbolisch das Startsignal für die millionenschwere Produktionsstätte. © Medical Tribune
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Im vergangenen Jahr das 150. Firmenjubiläum, in diesem nun die offizielle Eröffnungsfeier des neuen Produktions- und Verwaltungsgebäudes im Hause Engelhard. Für den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, den BPI-Präsidenten Dr. Kai Joachimsen und den DIW-Ökonomen Marcel Fratzscher ein Beispiel für gesellschaftliche Verantwortung und solide Arzneimittelversorgung made in Germany.

Viel Prominenz war gekommen, zur Eröffnung des neuen Produktionsgebäudes des Pharmaherstellers Engelhard. Für den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, den BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen und den DIW-Ökonomen Prof. Dr. Marcel Fratzscher ist der Neubau ein Beispiel für gesellschaftliche Verantwortung und solide Arzneimittelversorgung made in Germany.

Während der Bundesgesundheitsminis­ter mit der Beschaffung lebenswichtiger Medikamente beschäftigt ist und Wirtschaftsexperten das Schreckensszenario der Deindustrialisierung Deutschlands an die Wand malen, drücken die Brüder Richard und Oliver Engelhard am 16. Mai 2023 symbolisch den Startknopf: für mehr Arbeitsplätze, mehr Standorttreue und mehr Arzneimittelversorgung im Herzen Hessens.

Nicht weniger als 60 Mio. Euro investierte ihr mittelständisches Familienunternehmen für eine neue, 10.000 Quadratmeter große, hochmoderne Produktions- und Verwaltungshalle. Den harten Coronajahren, dem Krieg in der Ukraine und der Energiekrise zum Trotz verdoppelt die Pharmafirma damit ihre Produktion. In drei Schichten laufen jeden Tag statt bislang 110.000 bis zu 250.000 Flaschen (100 ml) Prospan® vom Band. Aber auch Salben, Tropfen und Lutschtabletten werden in Niederdorfelden vollautomatisch hergestellt und konfektioniert.

Grund genug für den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein, beim offiziellen Eröffnungsevent dabei zu sein, den unternehmerischen Mut und die Standorttreue des Unternehmens zu würdigen. „Wir waren einmal die Apotheke der Welt. Hessen soll wieder die Apotheke Europas werden“, wünscht sich der Landeschef. Der Produktionsstandort nordöstlich von Frankfurt sei „ein in Stein gemeißeltes Bekenntnis und ein wichtiges Signal in Sachen Gesundheit“. Die Firma hebe sich damit als zuverlässiger und integrer Arbeitgeber von vielen anderen Pharmaunternehmen ab, übernehme durch Arbeitsplätze und soziales Engagement Verantwortung für die Menschen vor Ort und gestalte damit das gesellschaftliche und kulturelle Leben mit. 

Erfolgsformel Tradition und Innovation

Tatsächlich ist Engelhard Arzneimittel in der Region tief verwurzelt, wurde 1872 mit der Rosen-Apotheke in Frankfurt gegründet. Die neue Produktionshalle sei das größte Bauprojekt der Firmengeschichte, so Richard Engelhard, und eine Reaktion auf die gestiegene Nachfrage. Tatsächlich ist Prospan® Hustensaft die Nummer 1 in der Welt, wird in mehr als 100 Länder exportiert. Aber auch Isla® und Tyrosur® stehen symbolisch für das Erfolgsgeheimnis der Engelhards: die gelebte Verbindung von Tradition und Innovation. Die rund 500 „Mitarbeiter und Talente“ seien mit Herzblut und Leidenschaft bei der Sache – wie eine große Familie, schwärmt der CEO vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. 

Das konnte der Gastredner Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie (BPI), nur bestätigen. Er ist der Familie, die zu den Gründungsmitgliedern des BPI gehört, seit Langem verbunden. „Wenn alle nach vorne schauen, kommt der Erfolg von selbst“, zitierte er Henry Ford. Man müsse heute international denken, aber lokal handeln. Engelhard jedenfalls sei „100 % made in Germany“ und habe sich den „menschlichen Faktor“ bewahrt.

Prof. Dr. Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsförderung sieht darin die größten Herausforderungen für den Standort Deutschland: neben der technischen und ökologischen Transformation auch die soziale hinzukriegen. Sie verlange von den Menschen maximale Flexibilität und Anpassung. Soziale Akzeptanz aber sei wichtig. „In Deutschland ist man auf das fokussiert, was man gut kann.“ 

Größte Gefahr droht durch asymmetrische Abhängigkeit

Aber man brauche mehrere Standbeine, um Risiken zu minimieren und in der globalisierten Welt weiter zu bestehen, so der Politik­berater und Professor für Makroökonomie. Die größte Gefahr gehe seiner Meinung nach aktuell von der asymmetrischen Abhängigkeit aus, vor allem von China. Deshalb müsse man auch Kunden diversifizieren und sich beständig fragen, was man als Unternehmen brauche, um weiter existieren zu können. Engelhard Arzneimittel habe mit dieser Investition jedenfalls den richtigen Schritt getan.

Quelle: Eröffnungsevent von Engelhard Arzneimittel am 16. Mai 2023