Skalpell gegen Hyperthyreose Eingriff bietet Schutz vor Herzereignissen und Tod

Autor: Birgit Maronde

Man sollte eine therapeutische Alternative zur Langzeitgabe von Thyreostatika erwägen. Man sollte eine therapeutische Alternative zur Langzeitgabe von Thyreostatika erwägen. © kanruthai – stock.adobe.com

Eine Hyperthyreose lässt sich oft medikamentös gut einstellen. Doch offenbar wirkt sich die OP langfristig günstiger auf Herz und Kreisauf aus.

Medikamente, OP, Radiojod – wie man eine Hyperthyreose behandelt, beeinflusst womöglich das Risiko der Erkrankten für schwere kardiovaskuläre Ereignisse sowie die Gesamtsterblichkeit. Darauf weisen die Ergebnisse einer taiwanesischen Kohortenstudie hin. Darin wurden die Krankenkassendaten von 114.062 Patientinnen und Patienten mit neu diagnostizierter Hyperthyreose ausgewertet. Im medianen Follow-up von 4,4 Monaten konnte eine Operation im Vergleich zur Behandlung mit Thyreostatika die Mortalität signifikant um 47 % senken, berichtete Prof. Dr. Matthias Weber, Endokrinologe von der I. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz. Auch die Rate schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) war deutlich reduziert. Die Radiojodtherapie zeigte nur in puncto MACE einen signifikanten Vorteil. Der Vergleich von OP und Radiojodtherapie ergab diesbezüglich keine Unterschiede.

OP als Alternative zu Thyreostatika erwägen

Als Assoziationsstudie kann diese Arbeit natürlich nur Hypothesen generieren, betonte Prof. Weber. Für ihn ist sie aber ein Hinweis darauf, dass man eine therapeutische Alternative zur Langzeitgabe von Thyreostatika erwägen sollte, zumal es unter den Medikamenten zu lebensbedrohlichen Agranulozytosen und Pankreatitiden kommen kann. Die Chirurgie sei eine sehr interessante Option.

Quelle: 20. Diabetologie-Update-Seminar