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Kinder vegetarisch ernähren Fleischlose Kost macht keinen Zwergwuchs

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Eine vegetarische Ernährung schmeckt vielleicht nicht jedem Kind, schädlich ist sie aber keineswegs. Eine vegetarische Ernährung schmeckt vielleicht nicht jedem Kind, schädlich ist sie aber keineswegs. © iStock/PeopleImages
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Zwar neigen vegetarisch ernährte Jungen und Mädchen eher zu Untergewicht. Im Durchschnitt sind sie aber keineswegs leichter und kaum kleiner als ihre alles essenden Altersgenossen. Auch sonst ist bei ihnen alles im grünen Bereich.

Offensichtlich benötigen Kinder nicht zwangsläufig Fleisch auf dem Speiseplan, um gesund heranzuwachsen. Aus aktuellen Studienergebnissen geht hervor, dass vegetarisch ernährte Jungen und Mädchen in etwa gleich groß und gleich schwer sind wie ihre omnivor essenden Altersgenossen. 

Kanadische Wissenschaftler hatten die Ernährungsgewohnheiten von 8.907 Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und acht Jahren über fast drei Jahre hinweg ausgewertet und regelmäßig Vitamin-D-Versorgung, Eisen- und Blutfettwerte analysiert. 248 der kleinen Studienteilnehmer aßen kein Fleisch, nahmen aber Milch und Eier zu sich.

Nach den drei Jahren waren die vegetarisch ernährten Kinder gerade einmal 0,3 cm kleiner als die Mischköstler, schreiben Dr. ­Laura ­Elliot von der Universitätsklinik Toronto und ihre Kollegen. Auch hinsichtlich des durchschnittlichen ­Body Mass ­Index zeigten sich keine bemerkenswerten Unterschiede. Auffallend war allerdings ein fast doppelt so hohes Risiko für Untergewicht bei den Vegetariern. Ein Zusammenhang der Ernährungsweise mit Übergewicht oder gar Adipositas bestand nicht. 

Blutfette hingen vom Milchverzehr ab

Auch die Serumferritin- und Vit­amin-D-Spiegel der beiden Gruppen waren ähnlich. Bei den Blutfettwerten bestand ein klarer Zusammenhang mit dem Milchverzehr: Im Blut der Kinder, die die empfohlene Ration von zwei Tassen Kuhmilch täglich tranken, fanden sich ausreichende Konzentrationen für Nicht-HDL-, Gesamt- und LDL-Cholesterin.

Quelle: Elliott LJ et al. Pediatrics 2022; 149: e2021052598; DOI: 10.1542/peds.2021-052598