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Schwangerschaft Geld gegen Kippen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Finanzielle Anreize können schwangere Raucherinnen motivieren, mit dem Nikotinabusus aufzuhören. Finanzielle Anreize können schwangere Raucherinnen motivieren, mit dem Nikotinabusus aufzuhören. © iStock/Zinkevych
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Wenn das Kindeswohl als Argument nicht ausreicht, könnte ein finanzieller Anreiz helfen: Schwangere, die für ihre Abstinenz mit Geld belohnt werden, hören eher auf zu rauchen.

Finanzielle Anreize können schwangere Raucherinnen motivieren, mit dem Nikotinabusus aufzuhören. Das belegt eine französische Studie. Teilgenommen hatten 460 Frauen, die trotz Gravidität in den sieben Tagen vor der Aufnahme median 60 Zigaretten gequalmt hatten. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge erhielten alle Teilnehmerinnen bei jedem Termin einen Gutschein über 20 Euro, quasi als Lohn für den Arztbesuch. Die eine Hälfte der Frauen konnte sich zusätzlich dazu mit Abstinenz Geld verdienen – insgesamt bis zu 400 Euro, wenn sie bis zur letzten Visite durchhielten.

Im gesponserten Kollektiv schafften 16 % den dauerhaften Nikotinverzicht, ohne Zusatzverdienst nur 7 %. Von diesem Erfolg profitierte auch der Nachwuchs, wie die Wissenschaftler um Dr. Ivan Berlin vom Hôpital Pitié-Salpêtrière, Sorbonne Unversité, betonen. In der Gruppe mit den erfolgreich entwöhnten Frauen wurden nur 2 % der Babys in schlechter gesundheitlicher Verfassung geboren, im Kontrollkollektiv waren es 9 %. Außerdem erreichten ohne intrauterinen Nikotinkonsum mehr Neugeborene ein Gewicht von mindestens 2.500 g.

Quelle: Berlin I et al. BMJ 2021; DOI: 10.1136/bmj-2021-065217