Anzeige

Gelenkschmerz vom Magenschutz

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Nachdem der Magnesiummangel behoben wurde, gingen auch die Entzündungswerte zurück. Nachdem der Magnesiummangel behoben wurde, gingen auch die Entzündungswerte zurück. © iStock/hidesy
Anzeige

Ein 61-Jähriger leidet schon seit Jahren an multiplen Arthralgien. Anamnestisch ist außerdem eine Arthritis im oberen Sprunggelenk bekannt. Die Ursache bleibt rätselhaft.

Der Patient hat keine Gelenkschwellungen, jedoch ein Kribbelgefühl an Füßen und Kopf sowie erhöhte Entzündungsparameter. Kritisch ist jedoch: Der Mann nimmt seit Jahren Pantoprazol (40 mg/d). Er glaubt, unter seiner oralen Antikoagulation mit Apixaban sei das nötig. Eine Magenspiegelung vor zwei Jahren war unauffällig, schreiben Dr. Diana Vossen vom Rheinischen Rheuma-Zentrum in Meerbusch und Kollegen in einem Posterbeitrag.

Die körperliche Untersuchung ergibt Druckschmerzen in der linken Schulter, im rechten Ellenbogen und in beiden Handgelenken. Das Labor fördert eine schwere Hypomagnesiämie, Hypokali­ämie und Hypokalzämie zutage. Die entzündlichen Arthralgien basieren auf dem ausgeprägten Magne­siummangel, den der Patient mit der langjährigen Einnahme von PPI hervorgerufen hat.

Magnesiummangel als Ursache

Unter der Substitution von Magnesium verschwinden Hypokaliämie, Hypokalzämie und die Beschwerden. Die Entzündungsparameter steigen zwar zunächst weiter an, verringern sich aber im Verlauf. Die Arthritis im rechten oberen Sprunggelenk erklären die Autoren mit einer Chondrokalzinose bzw. immunologischen Veränderungen im Rahmen der Hypomagnesiämie.

Quelle: 47. Kongress der DGRh*

* Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie