Wenn Likes Kinder traurig machen Häufige Nutzung sozialer Medien trägt offenbar zu depressiven Symptomen bei

Autor: Annette Kanis

Wie wirkt sich die Nutzung von sozialen Medien wie Instagram oder TikTok auf die psychische Gesundheit von Kindern aus? Wie wirkt sich die Nutzung von sozialen Medien wie Instagram oder TikTok auf die psychische Gesundheit von Kindern aus? © tanibond - stock.adobe.com

Wie wirkt sich die Nutzung von sozialen Medien wie Instagram oder TikTok auf die psychische Gesundheit von Kindern aus?Bisherige Studien hatten sich vor allem auf ältere Jugendliche konzentriert.

In einer US-amerikanischen Kohortenstudie standen nun die jüngeren Heranwachsenden im Mittelpunkt – Kinder im Alter zwischen 9 und 10 Jahren, die über drei Jahre hinweg nachverfolgt wurden.

Die Forschenden um Dr. Jason Nagata von der University of California analysierten Daten von knapp 12.000 Mädchen und Jungen. Im Fokus standen dabei die Zeitangaben zur Nutzung von sozialen Medien an Wochentagen und am Wochenende und ihre Korrelation mit depressiven Symptomen. Letztere wurden durch Befragung der Bezugspersonen mithilfe der Child Behavior Checklist zu Studienbeginn sowie bei den jährlichen Follow-ups erfasst.

Wenn Kinder im Vergleich zu ihrem persönlichen Durchschnitt mehr Zeit in sozialen Medien verbrachten, war dies mit einem Anstieg depressiver Symptome im Folgejahr bzw. von Jahr 1 auf Jahr 2 und von Jahr 2 auf Jahr 3 assoziiert. Umgekehrt sah das Forscherteam keinen Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und der späteren Nutzung sozialer Medien. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine längere Verweilzeit auf solchen Netzwerken ein Faktor sein könnte, der zu depressiven Symptomen im Jugendalter beiträgt.

Wichtig bleibt die Begleitung durch Erwachsene beim Medienverhalten der Kinder und Jugendlichen, betonen die Forschenden. Die Heranwachsenden sollten außerdem motiviert werden, echte soziale Verbindungen einzugehen und zu priorisieren.

Ärztinnen und Ärzte wiederum sollten in Erwägung ziehen, das Mediennutzverhalten von Heranwachsenden zu erfragen. Bei Bedarf können sie die Familien zum Umgang mit sozialen Medien beraten. 

Quelle: Nagata JM et al. JAMA Netw Open 2025; 8: e2511704; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2025.11704