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Hausmittel für Magen und Darm

Autor: Birgit Maronde/Steffen Jakobs

Nun ist offiziell: Trockenpflaumen verbessern die Darmfunktion. Nun ist offiziell: Trockenpflaumen verbessern die Darmfunktion. © iStock/arapix
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Entkrampfende Tees für den Bauch, Wodka und Kohle gegen Brechdurchfall und eine Ingwer-Limetten-Kombi bei Blähungen – in den "Hausmitteln aus aller Welt" finden sich einige Rezepte, die Sie Ihren an Magen-Darm-Beschwerden leidenden Patienten ans Herz legen können.

Pfefferminz- und Fencheltee gegen Bauchschmerzen und Blähungen – das kennt man durchaus auch hierzulande gut. In der Türkei setzt man auf Minztee mit Kümmel – Minze entkrampft und beruhigt, Kümmel entbläht – und in Syrien auf die Kombination von schwarzem Tee mit Minze. Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbstoffe sollen vor allem bei infektiösem Durchfall helfen.

Wichtig dafür ist allerdings, dass der Tee länger als zehn Minuten zieht, schreiben Dr. Annette Kerckhoff vom Förderverein Natur und Medizin der Karl und Veronica Carstens-Stiftung und Caroline Conetentin El Masri, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Werkstatt Ethnologie Berlin.¹

Ein indisches Rezept gegen Blähungen ist Ingwer plus Limette. Vor den Hauptmahlzeiten nimmt man die Mischung aus jeweils einem halben Teelöffel geriebenem Ingwer und Limettensaft plus einer guten Prise Salz ein, um die Verdauung anzuregen. Weiße Tonerde wird in Burkina Faso gegen Sodbrennen eingesetzt. Hierzulande tut es auch die Einnahme von Mineral- oder Heilerde, die die überschüssige Magensäure bindet.

Weicher Stuhlgang mit Trockenpflaumen

Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen (allenfalls als Ultima Ratio, wenn weit und breit medizinische Hilfe fehlt) ist das usbekische Rezept gegen Brechdurchfall: ein Glas hochprozentiger Wodka zusammen mit einer Kohletablette eingenommen.

Bei Darmträgheit raten die beiden Autorinnen zu Trockenpflaumen. Täglich 100 Gramm des getrockneten Obstes sollen zu häufigerem Stuhlgang führen. Die Faeces wird dadurch weicher und man muss sich beim Toilettengang weniger anstrengen. Wem zwölf Pflaumen am Tag zu viel sind, der kann auch weniger essen und zusätzlich auf Flohsamenschalen zurückgreifen.

Dass der Verzehr von Trockenpflaumen aus wissenschaftlicher Sicht zu einer normalen Darmfunktion beiträgt, wurde offiziell von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigt. Sie kommt u.a. aufgrund von zwei humanen Interventionsstudien mit überzeugenden Ergebnissen und plausiblen Hypothesen zum Wirkmechanismus zu ihrer positiven Entscheidung. So sollen hauptsächlich die in den Pflaumen enthaltenen Ballaststoffe sowie Sorbitol die Verdauung anregen.²

Quellen:
¹ Kerckhoff A, Masri CC. Hausmittel aus aller Welt, KVC Verlag 2016, ISBN: 978-3-945150-61-0
² EFSA Panel on Dietetic Products, Nutri­tion and Allergies (NDA), EFSA Journal 2012; online only