
Leberentzündungen bei Kindern Hepatitis als COVID-Spätfolge bei Kindern identifiziert

Einige Verläufe machten eine Lebertransplantation erforderlich. Nachdem zunächst eine Adenovirusinfektion als Auslöser vermutet wurde, deutet eine aktuelle Untersuchung darauf hin, dass hinter den AHUO-Fällen postakute Folgen von COVID-19 stecken.
Ein Team um Felix Röttele von der Uniklinik Freiburg konnte in Zusammenarbeit mit weiteren Forschenden aus Deutschland, Österreich, Portugal und der Türkei zwölf Kinder mit der sogenannten Non-A/Non-E-Hepatitis (10/12 AHUO, 2/12 subakut) rekrutieren, die sich einer Leberbiopsie unterzogen hatten. Bei zehn von ihnen gab es serologische Hinweise auf eine vorangegangene SARS-CoV-2-Infektion. Es folgten umfangreiche virologische, hepatologische und histopathologische Tests der Biopsate. Die Ergebnisse passten nicht zu einer Adenovirusinfektion, schreibt das Autorenteam.
Um die zugrunde liegende Gewebepathologie und mögliche Immunpathogenese zu verstehen, folgte ein räumliches Profiling der entzündeten Leber mittels bildgebender Massenzytometrie. Mithilfe dieser Methode kann die Immunarchitektur der entzündlichen Leberinfiltrate auf Zellebene analysiert werden. Die Quantifizierung der Immunzellen ergab eine deutliche Heterogenität zwischen den Patientenproben, weshalb zwischen immunreich und immunarm unterschieden wurde.
T-Zell-Infiltration korreliert mit Schwere der Hepatitis
Die Auswertung zeigte eine auffällige intrahepatische Immuninfiltration mit einer Anreicherung von CD8+-T-Zellen. Die höchste T-Zell-Infiltration wurde bei schwerster Hepatitis beobachtet. In elf der zwölf Proben ließen sich in den immuninfiltrierten Bereichen SARS-CoV-2-Antigene nachweisen. Alle Kinder haben gut auf Kortikosteroide angesprochen. Die AHUO besserte sich bei sämtlichen Patientinnen und Patienten, bei denen eine Nachuntersuchung möglich war.
Die Persistenz viraler Proteine deutet darauf hin, dass residuale virale Nischen nach einer akuten COVID-19-Infektion eine potentielle Ursache der Hepatitis darstellen, erläutert das Autorenteam. Weitere Studien seien erforderlich, um das optimale klinische Management der postakuten Folgen von COVID-19 bei Kindern zu ermitteln.
Quelle: Röttele F et al. Gut 2025; doi: 10.1136/gutjnl-2024-333880