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COPD HOMEX-Programm findet bei Patienten große Akzeptanz

Autor: Stefanie Menzel

Das Programm gilt auch bei kardiovaskulärer
Komorbidität als sicher. Das Programm gilt auch bei kardiovaskulärer Komorbidität als sicher. © terovesalainen‒ stock.adobe.com
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Mit dem HOMEX-Programm können Menschen mit COPD daheim eigenständig trainieren. Das Übungsprogramm, mit dem sich im Wesentlichen die Skelettmuskulatur stärken lässt, bessert nachweislich Wohlbefinden und Lebensqualität der Betroffenen.

Körperliches Training ist ein Eckpfeiler der COPD-Behandlung, insbesondere nach pulmonaler Rehabilitation. Wieder zu Hause, nehmen die meisten Betroffenen an ambulanten Angeboten, wenn überhaupt, nur kurzzeitig teil. Heim­basierte Trainings, die die Lücke füllen könnten, variieren stark in Inhalten, Anforderungen und Betreuung durch Therapeuten. Auch ist die Evidenz zu den Effekten der verschiedenen Programme eher gering.

Vor diesem Hintergrund hat ein Team um PD Dr. ­Anja ­Frei von der Universität ­Zürich das HOMEX-Übungsprogramm entwickelt und mittels randomisierter und kontrollierter Studie geprüft. Eingeschlossen in die Untersuchung waren 123 Frauen und Männer mit COPD in den GOLD-Stadien II bis IV, deren ­Reha längstens vier Wochen zurücklag. Die eine Hälfte erhielt die übliche Therapie, die anderen sollten über zwölf Monate in Eigenregie an sechs Tagen pro Woche ein spezielles 20-minütiges Kraftraining durchführen. Nach persönlicher Einweisung wurden die Patienten regelmäßig von einem Therapeuten besucht und angerufen. „Wir haben uns auf Krafttraining konzentriert, da dysfunktionale Skelettmuskulatur bei COPD weit verbreitet und mit verringerter Aktivität sowie schlechterer Prognose verbunden ist“, erläutern Dr. Frei und seine Kollegen ihren Ansatz.

Zum Follow-up nach einem Jahr erschienen 53 Teilnehmer aus der Interventions- und 51 aus der Kontrollgruppe. Im primären Endpunkt, Dyspnoe gemäß CRQ*, hatten sich beide Gruppen verschlechtert. Die Werte waren von 4,65 bzw. 4,61 zu Studienbeginn auf 4,42 bzw. 4,06 gesunken. Der Unterschied war jedoch nicht signifikant. Moderate Evidenz bestand für ein etwas besseres Abschneiden der HOMEX-Trainees in Bezug auf den Sit-to-Stand-Test. In allen weiteren Kriterien wie Sechs-Minuten-Gehtest, Exazerbationen oder Angst gab es kaum Unterschiede. Allerdings berichteten 79 % der Patienten aus der Interventionsgruppe von gefühlt positiven Effekten, die sie auf das Training zurückführten. Genannt wurden neben genereller Fitness, gebesserter Ausdauer und Kraft auch die Fähigkeit, Treppen zu steigen.

Übungen führten zu keinerlei Zwischenfällen

Die Autoren verweisen auf die hohe Akzeptanz für HOMEX: 70 % der Patienten hielten bis zum Ende durch, 79 % blieben zumindest zehn Monate dabei. Im Zusammenhang mit den Übungen sei es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen, das Programm könne auch bei kardiovaskulärer und muskuloskeletaler Komorbidität als sicher gelten.

*    Chronic Respiratory Disease Questionnaire

Quelle: Frei A et al. Chest 2022;  DOI: 10.1016/j.chest.2022.07.02