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Fischallergie Konserven sind auch keine Lösung

Autor: Alexandra Simbrich

Dosenfisch ist keine gute Alternative für Fischallergiker:innen. Dosenfisch ist keine gute Alternative für Fischallergiker:innen. © philipus - stock.adobe.com
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Während beispielsweise die Allergene aus Äpfeln durch Hitze zerstört werden, überleben diejenigen aus Fischen hohe Temperaturen. Und eine Studie wies jetzt nach, dass sie auch die Fähigkeit, spezifisches IgE zu binden, behalten.

Man weiß, dass Majorallergene aus Fisch hitzestabil sind. Dennoch berichten einige Allergiker, dass sie Fisch aus Konserven gut vertragen. Die Hoffnung, dass Fischallergiker auf Thunfisch, Lachs oder Sardinen aus der Dose ausweichen könnten, zerschlagen die Ergebnisse einer Studie unter australischer Führung. 

Aya Taki von der James Cook University in Townsville und Kollegen haben die Sicherheit des Dosenfischverzehrs genauer geprüft. Sie untersuchten 17 Dosenprodukte mit Lachs, Thunfisch oder Sardinen auf ihren Gehalt an Parvalbumin (PV) und dessen Vollständigkeit. Anschließend ermittelten die Forscher die Bindungsfähigkeit an spezifisches IgE (sIgE) bei 53 Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre mit nachgewiesener IgE-vermittelter Sensibilisierung. Zudem identifizierten sie mittels Massenspektrometrie die bindenden Proteine genauer, darunter Parvalbumin, Tropomyosin (TM) und Kollagen.

Proteine behalten ihre IgE-Bindungsfähigkeit

Im Vergleich zum gekochten Fisch wies Dosenfisch einen deutlich geringeren PV-Gehalt und eine geringere Bindung an PV-spezifische Antikörper auf. Allerdings behielten PV, TM und Kollagen ihre sIgE-Bindungsfähigkeit bei. Eine sIgE-Bindung an Fischproteine aus der Dose zeigten 66 % der Teilnehmer, wobei Dosensardinen die höchste sIgE-Bindung an Proteine (51 %) aufwiesen, gefolgt von Lachs (43–45 %) und Thunfisch (8–17 %) aus der Dose. Das Hauptallergen in Lachs- und Sardinenkonserven war PV. 

Die Autoren folgern, dass Fischkonserven keine sichere Alternative für Fischallergiker sind. Sie kommen höchstens nach gründlicher In-vitro-Diagnostik und Provokationstests für sie infrage.

Quelle: Taki AC et al. Allergy 2023; DOI: 10.1111/all.15864